Baden-Württemberg - Region Stuttgart

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Baden-Württemberg - Region Karlsruhe

Baden-Württemberg - Region Freiburg

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Baden-Württemberg - Region Tübingen

Bayern - Region Mittelfranken

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Bayern - Region Niederbayern

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Bayern - Region Oberbayern

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Bayern - Region Oberfranken

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Bayern - Region Oberpfalz

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Bayern - Region Schwaben

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Bayern - Region Unterfranken

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Berlin

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Brandenburg

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Bremen

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Hamburg

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Hessen - Region Darmstadt

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Hessen - Region Gießen

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Hessen - Region Kassel

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Mecklenburg-Vorpommern

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Niedersachsen - Region Braunschweig

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Niedersachsen - Region Hannover

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Niedersachsen - Region Lüneburg

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Niedersachsen - Region Weser-Ems

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Nordrhein-Westfalen - Region Ostwestfalen-Lippe

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Nordrhein-Westfalen - Region Münsterland

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Nordrhein-Westfalen - Region Ruhrgebiet

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Nordrhein-Westfalen - Region Düsseldorf und Niederrhein

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Nordrhein-Westfalen - Region Rheinland

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Nordrhein-Westfalen - Region Köln

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Nordrhein-Westfalen - Region Südwestfalen

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Rheinland-Pfalz - Region Koblenz

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Rheinland-Pfalz - Region Rheinhessen-Pfalz

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Rheinland-Pfalz - Region Trier

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Saarland

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Sachsen - Region Chemnitz

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Sachsen - Region Dresden

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Sachsen - Region Leipzig

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Sachsen-Anhalt - Region Dessau

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Sachsen-Anhalt - Region Halle

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Sachsen-Anhalt - Region Magdeburg

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Schleswig-Holstein

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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Thüringen

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand. Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

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Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung

Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de

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Zeitungsverlage im Wandel: Digitale Einnahmen steigen, Print verliert weiter an Boden

Das Jahr 2023 brachte für deutsche Zeitungsverlage eine zwiespältige Entwicklung: Während die digitalen Angebote deutliche Umsatzsteigerungen verzeichneten, verlor das traditionelle Printgeschäft weiter an Boden. Diese Trends zeigen sich auch bei den regionalen Abonnementzeitungen. Der Umsatz auf dem Lesermarkt betrug hier 4,21 Milliarden Euro. Die Vertriebserlöse konnten trotz rückläufiger Print-Auflagen insbesondere durch Preiserhöhungen stabil gehalten werden. E-Paper-Abonnements gewannen hingegen zunehmend an Bedeutung, wobei die regionalen Abonnementzeitungen ihre E-Paper-Einnahmen um fast 25 Prozent auf 387 Millionen Euro steigern konnten. Diese machen jedoch erst etwa 9 Prozent ihrer Vertriebseinnahmen aus. Der Anteil des E-Papers an der Gesamtauflage der regionalen Zeitungen liegt bei etwa 12 Prozent, wobei die Preise für E-Paper-Abos deutlich niedriger sind als für Print-Abos. Der digitale Umsatz der regionalen Zeitungen, einschließlich Paid Content und Rubrikenportalen, stieg um 14 Prozent auf 823 Millionen Euro. Insgesamt erzielten die regionalen Zeitungen etwa 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 5,93 Milliarden Euro durch digitale Angebote. Obwohl dieser Anteil noch relativ gering ist, zeigt er eine positive Wachstumstendenz Im Gegensatz dazu mussten die Printverlage rückläufige Zahlen hinnehmen. Insgesamt sank der Umsatz der Branche um 2 Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Die Anzeigenerlöse der regionalen Zeitungen sanken 2023 um 7,5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was zu einem Gesamtumsatzrückgang um knapp 2 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro führte. Im Vergleich zu 2018 verloren die regionalen Verlage fast 30 Prozent ihrer Anzeigenerlöse, obwohl sie die Vertriebserlöse um 8 Prozent steigern konnten. Eine der größten Herausforderungen für regionale Zeitungen sind die steigenden Zustellkosten, die den Rückgang der Print-Vertriebserlöse weiter verschärfen.

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Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

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Wie relevant ist Lokaljournalismus in Deutschland?

Wie viele Leser*innen lesen heutzutage Lokalzeitungen? Seit einigen Jahren ist das deutsche Lokaljorunalismus in Gefahr. durch Personal Mangel und wirtschaftliche Herausforderungen. 1995 in Deutschland hatten 18 Millionen Menschen eine Abo an einer Lokal-Zeitung. In 2021 waren es nur noch 10 Millionen. Auch wenn jetzt mehr Nutzer*innen die Inhalte Online lesen, ist die Zahl nicht hoch genug, um die Verlüste der Print-Abonnenten auszugleichen. 2017 nutzten 38% der Befragten mindestens wöchentlich lokale oder regionale Print-Zeitungen gegen 26% in 2022. In dieser Zeitspanne ist der Anteil an Online-Konsument*innen nur 4% gestiegen. Doch Online-Lokaljournalismus ist auf Platz Nummer 3, sowie Spiegel Online und bild.de. statista.com

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Wie lösungsorientierter Journalismus im Lokalen funktioniert

Das Bonn Institute hat im Jahr 2022 mit der Lokalredaktion der Rheinischen Post in Mönchengladbach zusammengearbeitet, um lösungsorientierten Journalismus zu untersuchen. Die Redaktion wählte zunächst einen Themenkomplex, die Innenstadtplanung, teilte diesen dann in Unterthemen auf, innerhalb dieser Unterthemen wurden spezifische Aspekte identifiziert. Jeder Artikel sollte sich mit einem Aspekt beschäftigen. Die letzte Aufgabe bestand darin, Lösungsansätze für den jeweiligen Teilaspekt zu recherchieren. Das Besondere an diesem Experiment war auch der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Veranstaltung in der Stadt selbst ihre Anmerkungen und Wünsche zur Stadtplanung äußern konnten. Das Ergebnis zeigte, dass bei lösungsorientierten Artikeln die Leserinnen und Leser engagierter waren und vor allem länger auf der Seite blieben. Das Bonn Institute warnt jedoch davor, dass 20 Berichte zu wenig seien, um die Genauigkeit der Ergebnisse messen zu können. correctiv.org

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Wie Lokaljournalismus in den Sozialen Medien funktioniert

Mittlerweile haben auch die meisten Lokalzeitungen professionelle Auftritte in den Sozialen Medien. So auch die Angebote des Medienunternehmens VRM. Zum Repertoire des Medienunternehmens gehören unter anderem Lokalzeitungen aus den Städten Mainz, Darmstadt und Wiesbaden. Während früher noch so gut wie jeder Haushalt ein Zeitungsabonnement hatte, haben sich heutzutage die Ansprüche der Menschen an die Medien geändert. Viele rezipieren Nachrichten nur noch ausschließlich online oder über die sozialen Medien. Die Leserschaft kann hier Themenvorschläge machen und Rückmeldungen geben. Gleichermaßen haben die Lokalzeitungen die Möglichkeit, ihr Angebot zu präsentieren und Leser für ihre Themen zu gewinnen. Bei der VRM kümmert sich das Digital Hub um den Online-Auftritt und die Strategien auf den sozialen Medien. Rein wirtschaftlich gesehen, ist für sie Facebook am wichtigsten, da hier am meisten Klicks auf die Artikel der Lokalzeitungen generiert und neue Abonnements abgeschlossen werden. Die Wichtigkeit von Instagram ist aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier vor allem der Meinungsaustausch im Vordergrund steht und sich die Inhalte und Contentstrategien so besonders effektiv anpassen lassen. Welche Themen ausgespielt werden variiert tatsächlich von Plattform zu Plattform, weil die Zielgruppen sich sehr unterscheiden. Auf Facebook muss man eine breite Zielgruppe mit einer großen Menge an vielfältigen Themen versorgen, während auf Instagram eine deutlich jüngere, spezifischere Zielgruppe vorhanden ist. Das Verhalten der Leserschaft in den sozialen Medien unterscheidet sich auch von Lokalzeitung zu Lokalzeitung: In Mainz ist Humor fester Bestandteil der Kommentarspalten und positive Themen, die den tollen Charakter der Stadt widerspiegeln, funktionieren besonders gut. Dem gegenüber steht Darmstadt in der

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Wie Lokaljournalismus die Demokratie stärkt

Die Enthüllungen über den Geheimplan gegen Deutschland im Januar haben nicht nur die politische Landschaft Deutschlands erschüttert, sondern auch die Bedeutung des Lokaljournalismus unterstrichen. In einem Videogespräch unmittelbar nach der Veröffentlichung der Recherche, tauschten sich Dutzende Reporter von Lokalmedien aus ganz Deutschland über ihre Erlebnisse aus. Diese Zusammenkunft markierte den Beginn von einer nun schon seit zwei Monaten stattfindenden täglichen Vernetzung im Netzwerk von Correctiv.Lokal. Diese ermöglicht es den Journalisten, lokale Folgen zu diskutieren, Ideen für weitere Recherchen auszutauschen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen. Die Reaktionen der Menschen auf die Enthüllungen des Geheimplans waren vielfältig. In einigen Städten gab es erste Proteste gegen die AfD und Rechtsextremismus, während sich in anderen Regionen Menschen verstärkt gegen rechte Umtriebe engagierten. Dabei berichten Lokaljournalisten wie Anping Richter vom Stader Tageblatt und Buxtehuder Tageblatt, Maria-Mercedes Hering von der Augsburger Allgemeinen, Jacob Queißner, freier Journalist aus Thüringen, Marc Rath von der Volksstimme und Mitteldeutscher Zeitung in Sachsen-Anhalt, Georg Watzlawek vom Bürgerportal Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen und Alexander Roth vom Zeitungsverlag Waiblingen in Baden-Württemberg über ihre Erfahrungen vor Ort. Die Enthüllungen haben eine breite gesellschaftliche Diskussion angestoßen und dazu geführt, dass sich die Menschen vermehrt für Demokratie und Vielfalt stark machen. Somit hat die lokale Berichterstattung dazu beigetragen, Bewusstsein für die Gefahren rechtsextremer Ideologien zu schaffen und die Bürger zur aktiven Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermutigen. correctiv.org, mediastories.podigee.io

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Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

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Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

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Wer hinter dem kontroversen Blog “Ruhrbarone” steckt

In dem Blog „Ruhrbarone“ aus Bochum werden regelmäßig Texte zu Politik, Musik und Sport – hauptsächlich zum BVB und Schalke – veröffentlicht. Herausgeber der „Ruhrbarone“ ist Stefan Laurin, freier Journalist unter anderem für „Welt“ und die „Jüdische Allgemeine“. Während Kritiker den Blog als diffamierend und aggressiv bezeichnen, hat Laurin dafür wenig Verständnis. In der Vergangenheit haben die „Ruhrbarone“ kontroverse Themen aufgegriffen und waren vor allem in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus präsent. Aufmerksamkeit erlangte der Blog beispielsweise durch die Forderung „Transform Gaza to Garzweiler“ auf Facebook oder durch das Twittern einer Grafik mit der regionalen Höchsttemperatur im Februar 1945 anlässlich des Jahrestages der Luftangriffe auf Dresden. Unterstützt wird Laurin von agilen Gleichgesinnten, Leserinnen und besser Informierten. Die Beiträge werden laut Laurin von einer Handvoll Autoren geschrieben, die kein Honorar erwarten und dessen Texte praktisch nicht redigiert werden. Das macht die Breitenwirkung des Blogs umso erstaunlicher. Die Beschuldigten kommen in den Artikeln nicht immer zu Wort, was Laurin damit begründet, dass dafür bei perfekter Quellenlage keine Notwendigkeit bestünde. Außerdem sei noch nie ein Fehler passiert. sueddeutsche.de

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Welches Potential KI für den Lokaljournalismus hat

Der Lokaljournalismus steht vor der Herausforderung steigende Kosten und fehlenden Journalistennachwuchs zu bewältigen. Hinzu kommt, dass im Lokaljournalismus Berichterstattung zu vielen unterschiedlichen Themen für kleine Lesergruppen gefragt ist. Das ist zeitaufwendig und erfordert viele personelle Ressourcen. Lösungen können KI-Tools bieten, schreibt Drehscheibe von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Diese können große Textmengen zu unterschiedlichen Themen schneller erstellen, verarbeiten und orchestrieren. Ein Beispiel dafür ist das Schreiben einer Polizeimeldung mithilfe von ChatGPT innerhalb von nur zehn Minuten. Dabei wird der Inhalt natürlich durch einen Redakteur überprüft. Auch bei der Anpassung desselben Inhalts für verschiedene Kanäle ist KI hilfreich. Die Aufbereitung von Artikeln für die sozialen Netzwerke, Newsletter und den Online-Auftritt ist für Lokaljournalisten nämlich sehr aufwendig. Trotz automatisierter Lösungen durch KI sind Reporter und Autoren wichtiger denn je. Während KI den Journalisten die Arbeit bei den kleinteiligen Themen abnimmt, haben die Reporter mehr Zeit für die lokalen Topthemen und intensive Recherche. Denn eine KI kann natürlich nicht in der Ratsversammlung sitzen oder bei Katastrophen vor Ort bei den Menschen sein. drehscheibe.org

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Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis? Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

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Warum wir den Lokaljournalismus brauchen – Christopher Buschow im „Entscheider-Podcast“

Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, warnt im „Ent­scheider-Podcast“ von Lars Haider vor den Konsequenzen des Verschwindens des Lokaljournalismus: „Wenn der Lokaljournalismus verloren geht, bekommen wir Probleme mit der Demokratie“, betont er. Was Buschow Sorgen bereitet sind vor allem der Anstieg der Korruption und der Rückgang der Wahlbeteiligung aufgrund fehlender lokaler Presse. Lars Haider argumentiert, dass die Papierzeitung zwar nicht vollständig verschwinden wird, aber Print-Journalismus teuer ist. Er veranschaulicht dies am Beispiel des „Abendblatts“, das jährlich 55 Millionen Euro einsparen würde, wenn es auf den Druck verzichten würde. Haider gibt wiederum den positiven Ausblick, dass die Digitalerlöse bereits jetzt die Redaktion der Zeitung vollständig finanzieren können. turi2.de, open.spotify.com

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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

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Von Fußballfeldern bis Badewannen – Flächen anschaulich umrechnen

Um Flächenangaben oder auch Literangaben den Lesern anschaulich zu machen, werden oftmals Vergleiche verwendet, die nur schwer vorstellbar sind. So empfindet es zumindest Autor und Journalist Konrad Lischka. Deshalb hat er einen Rechner konzipiert, der anschauliche Vergleiche für Flächen ausgibt. Der Umrechner kann Flächen in Quadratmetern, Hektar und Quadratkilometern berechnen und mit Objekten aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet vergleichen. Gibt man eine Fläche von 500 Quadratmetern ein, weiß man anschließend, dass das ungefähr der Hälfte der Durchschnittsfläche eines Supermarkts entspricht. Als Referenzgröße für die Fläche eines Supermarkts wurde hier die Durchschnittfläche eines Aldi Süds verwendet. konradlischka.info

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Vom Niedergang des Lokaljournalismus zum Aufstieg der AfD

Schon seit Jahren lässt sich ein rasanter Rückgang der lokalen Berichterstattung beobachten. Während die AfD seit ihrer Gründung 2013 immer mehr Wähler für sich gewinnt, gibt es immer mehr Gemeinden ohne Lokalzeitung. Aktuell ist die AfD in 14 von 16 Landtagen vertreten und wäre laut Meinungsumfragen zweitstärkste Kraft im Bundestag. Maxim Flößer hat sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang lokaljournalistischer Angebote und den Aufstieg der AfD gibt. Im Rahmen seiner Masterarbeit für die Universität Stuttgart hat er deswegen untersucht, ob Menschen in Gegenden ohne Lokalberichterstattung tendenziell stärker für die AfD stimmen. Dabei hat er sich auf Landkreise in Baden-Württemberg beschränkt und seine These anhand vielfältiger Datenerhebungen für die Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg verifiziert. Demnach stimmten Wähler in Gemeinden ohne Lokalzeitung tatsächlich häufiger für die AfD als in Gemeinden mit mindestens einer lokalen Zeitung. In Baden-Württemberg ist die Gesamtauflage der Lokalzeitungen zwischen 2001 und 2021 um ein Drittel gesunken. Das zeigte der Jahresbericht 2021 des Verbands der Süddeutschen Zeitungsverleger. Schon jetzt werden nicht mehr alle Landkreise von eigenständigen Lokalzeitungen oder zumindest von Lokalredaktionen überregionaler Zeitungen abgedeckt. Baden-Württemberg ist dabei jedoch kein Einzelphänomen: Auch im Rest von Deutschland schreitet dieser Trend voran. Noch gibt es deutschlandweit zwar eine relativ hohe Dichte an Lokalzeitungen, doch es herrschen große regionale Unterschiede. Während es in Bayern mehr als 50 Lokalzeitungen gibt, berichten in Thüringen gerade mal sechs Blätter vor Ort. Die Wichtigkeit lokaler Berichterstattung zeigt sich allerdings vor allem in der Vielzahl an positiven Effekten für die Demokratiezufriedenheit. Diverse Studien belegen, dass

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Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund

Vor zehn Jahren schloss die Westfälische Rundschau in Dortmund, was zu einem Rückgang der lokalen Medienvielfalt führte. Die Ruhr Nachrichten übernahmen den Lokalteil der WR, was von einigen als „Zombie-Zeitung“ bezeichnet wurde. Die Situation des Lokaljournalismus und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Berichterstattung, Meinungsvielfalt und Demokratie waren Thema einer Diskussionsveranstaltung des Presseclubs Ruhr. Es gab unterschiedliche Ansichten zur Monopolisierung und den Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt. Alternative Angebote wie die Nordstadtblogger in Dortmund sind in den letzten zehn Jahren entstanden, stehen aber vor Herausforderungen bezüglich Finanzierung und Vielfalt. Nordstadtblogger bietet nun kostenpflichtige Funktionen an, während RUMS ein Abo-Modell mit verschiedenen Preisoptionen eingeführt hat. de.ejo-online.eu

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Viele Gemeinden in Baden-Württemberg ohne Lokalzeitung

In der Gemeinde Fichtenau, ganz im Osten von Baden-Württemberg, fehlt es an regelmäßiger Berichterstattung. Mit nur knapp 5.000 Einwohnern ist die Gemeinde zu klein für eine eigene Zeitung. Die Bürgermeisterin, Anja Schmidt-Wagemann, betont jedoch die Wichtigkeit von sachlicher und gut recherchierter Berichterstattung, um Missverständnisse zu vermeiden und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das Fehlen von Lokalzeitungen in vielen Gemeinden hat laut einer Untersuchung des Journalisten und Sozialwissenschaftlers Maxim Flößer das Erstarken populistischer Kräfte begünstigt. Die öffentliche Diskussion leidet unter dem Informationsmangel, was zu Unverständnis und Missgunst führen kann. Auch Markus Pfalzgraf, Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbands Baden-Württemberg, betont die Bedeutung von Qualitätsjournalismus auf lokaler und regionaler Ebene für die Demokratie. Die Landesregierung unterstützt die lokalen Medien deswegen finanziell, um die Vielfalt und Qualität der Berichterstattung zu erhalten. Nicht nur auf lokaler und regionaler Ebene, sondern auch auf Bundesebene wird das Thema Lokaljournalismus diskutiert. Medienstaatsministerin Claudia Roth fordert beispielsweise mehr Unterstützung für regionale Berichterstattung und eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte. Um die lokale Berichterstattung zu stärken, könnten unter anderem Kooperationen mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Möglichkeit sein. Die prekäre Beschäftigungssituation vieler Journalisten und die steigenden Kosten für Nachrichtenproduktion stellen die Branche vor große Herausforderungen. Interessenverbände wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger fordern deswegen staatliche Unterstützung und eine Wertschätzung hochwertiger journalistischer Inhalte. kontextwochenzeitung.de

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Vernetzen, fortbilden, Demokratie fördern: Neue Konferenz für Lokaljournalismus in Erfurt

Am 21. und 22. Oktober 2023 findet in Erfurt zum ersten Mal die Fachkonferenz CORRECTIV.Lokal statt. Organisiert wird das Netzwerktreffen vom Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt. 200 Medienschaffende aus Hörfunk, Bewegtbild, Online und Print aus ganz Deutschland kommen zusammen, um über die Zukunft des Lokaljournalismus zu diskutieren. Ziel der Konferenz ist es, die Lokalberichterstattung zu modernisieren, eine vertiefte Berichterstattung zu fördern und damit die Demokratie zu stärken. Early-Bird-Tickets kosten 20 Euro und können jetzt schon hier online gebucht werden.

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Verfahren zu einem Kommentar bei „regensburg-digital“ eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Amberg hat ein Verfahren wegen eines nicht freigeschalteten Kommentars bei „regensburg-digital“ eingestellt, der den Tatbestand der (versuchten) Volksverhetzung erfüllt hätte. Das Verfahren wurde eingestellt, da die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht eindeutig zuordnen konnten, wer im Haushalt für den Kommentar verantwortlich war. Stefan Aiger, der die Strafanzeige erstattete, sieht darin dennoch einen Erfolg: Im Verfahren wurde nicht nur die IP-Adresse ermittelt, sondern auch die Wohnung durchsucht und die Handys beschlagnahmt. Das werde sich der Betroffene merken. Aiger sieht sich somit darin bestärkt, ähnliche Kommentare auch in Zukunft zur Anzeige zu bringen.facebook.com

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Verein für Lokaljournalismus in Bergneustadt gegründet

Am 7. Juli 2023 fand in Bergneustadt die Gründungsversammlung des Vereins zur Förderung von Lokaljournalismus, Meinungs- und Informationsvielfalt in NRW statt. Der Verein möchte den Lokaljournalismus unterstützen und allen interessierten Personen eine Plattform bieten, unabhängig von redaktionellen Texten, Bildern oder Videobeiträgen. Eine neutrale Berichterstattung ist dabei essentiell. Die erstellten Inhalte sollen kostenfrei für alle Medien in Nordrhein-Westfalen zugänglich sein. Andrea Bieker wurde zur Vereinsvorsitzenden gewählt, unterstützt von Efrem Lemonis als 2. Vorsitzender und Sven Oliver Rüsche als Kassenwart. Der Vereinssitz ist in Olpe am Biggesee. oberberg-nachrichten.de

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Verantwortung und Einfluss von Lokalmedien

In den USA vertrauen die meisten Leser*innen ihren Lokalzeitungen eher als den landesweiten Medien. Doch das kann Gefahren bergen: Der rechtskonservative Sender Sinclair Broadcasting kauft Lokalsender an, um eigene polemische oder irreführende Inhalte zu verbreiten. Forscher haben nachgewiesen, dass in Gebieten mit Sinclair-Einfluss das Unternehmensverhalten in den Bereichen Umwelt, Management und Soziales abnimmt. Ungefähr die Hälfte der amerikanischen Haushälte konsumieren Sender der Sinclair-Gruppe. In Deutschland ist der Lokaljournalismus, durch seine finanzielle Lage, ähnlichen Bedrohungen ausgesetzt. Politische Angriffe und Übernahmen könnten die Vielfalt gefährden. Die Studie betont, dass solche Angriffe am meisten rechten Gruppen und unaufmerksamen Unternehmen nutzen. taz.de

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VDL warnt vor Konzentrationsprozess in der Lokalpresse

Am Tag der Pressefreiheit hat der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien VDL auf einen alarmierenden Konzentrationsprozess in der Lokalpresse hingewiesen. „Pressefreiheit und Pressevielfalt sind eng miteinander verknüpft. Wir erleben derzeit einen erheblichen Konzentrationsprozess, insbesondere bei kleineren Zeitungsverlagen,“ erklärte VDL-Geschäftsführer Martin Wieske. Er kritisierte die fehlenden Vertriebshilfen der Politik, die von Bundeskanzler Scholz versprochen, aber nicht umgesetzt wurden. „Der Kostendruck im Vertrieb erdrückt vor allem kleine Titel und zwingt sie zur Aufgabe ihrer Eigenständigkeit. Dadurch geht im Lokalen nach und nach vielerorts ein Stück der Vielfalt verloren,“ betonte Wieske und forderte ein Umdenken der Politik. berlin-mitte-zeitung.de

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USA: Lokaljournalisten protestieren gegen Sparmaßnahmen

Mehrere Zeitungen in den USA, darunter die Arizona Republic, der Austin American-Statesman, der Rochester Democrat & Chronicle und die Palm Beach Post, waren von einem Streik betroffen, der anlässlich der Aktionärsversammlung von Gannett stattfand. Der Vorstandsvorsitzende Reed wurde trotz der Proteste wiedergewählt. Die Zeitungsgewerkschaft NewsGuild kritisiert Reed und wirft ihm vor, den Lokaljournalismus in den USA zu gefährden. Gannett begründet die Sparmaßnahmen mit rückläufigen Anzeigenverkäufen und Abonnements, verzeichnete jedoch einen Gewinn von 10 Millionen US-Dollar im ersten Quartal dieses Jahres. Gannett besitzt die überregionale Tageszeitung „USA Today“ und über 200 weitere Zeitungen mit Printausgaben. deutschlandfunk.de

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US-Stiftungen mobilisieren 500 Millionen Dollar zur Rettung des Lokaljournalismus

Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird. Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren. Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern. zeit.de

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US-Lokalzeitung „The Pilot“: Ein Erfolgsmodell inmitten des Zeitungsrückgangs

Der Rückgang von lokaljournalistischer Berichterstattung und Print-Angeboten ist sowohl in Deutschland als auch in den USA ein Problem. In letzterem sprechen Studien immer wieder von Nachrichtenwüsten und Geisterzeitungen. Die Lokalzeitung „The Pilot“ aus North Carolina zeigt allerdings nun, wie guter Lokaljournalismus erfolgreich funktionieren kann. David Woronoff, Herausgeber von „The Pilot“, und sein Team sind fester Bestandteil des örtlichen Lebens und nahe an den rund 17000 Bürgern von Southern Pines. Das Erfolgsrezept der Zeitung besteht dabei nicht nur aus der lokalen Berichterstattung sondern auch aus den lokalen Anzeigen, die das Blumengeschäft im Ort und die Restaurants bewerben. Besonders innovativ ist die Erweiterung des Angebots durch ein jährlich erscheinendes Hochglanzmagazin names „The Best of the Pines“. Hier können die Leser über einen Zeitraum von drei Monaten die besten Dienstleistungen in der Gegend wählen. Das führt dazu, dass die Dienstleister eifrig Anzeigen schalten. Auch nicht lokale Unternehmen, wie Großbanken oder Krankenhäuser, inserieren, da das kostenlose Magazin von Vielen als Leitfaden aufbewahrt wird. Der Vorteil: Das Magazin dient sowohl als Einnahmequelle als auch als Interaktionsmöglichkeit mit der Leserschaft. Chefredakteur John Nagy sieht das Magazin dabei weniger als großen Journalismus, sondern vielmehr als Finanzierungsmöglichkeit für den wirklichen Journalismus. Insgesamt beschäftigt „The Pilot“ elf Journalisten und veröffentlicht sowohl online als auch im Print mit einer Auflage von 9000. Die Lokalzeitung erscheint zweimal wöchentlich, kostet mittwochs einen Dollar und sonntags 1,50 Dollar. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 wurde „The Pilot“ von der National Newspaper Association zur besten „Community Newspaper in Amerika“ gewählt. Laut Journalismus-Professorin Penelope

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Ukraine: Lokaljournalismus an der Front

Die ukrainische Lokalzeitung „Ruhm der Arbeit“ konnte wegen des Krieges über ein Jahr lang nicht gedruckt werden. Doch Chefredakteurin Svitlana Karpenko weiß, wie wichtig die Lokalzeitung für die Menschen an der Front ist: In der Zeitung erfährt man zum Beispiel, wo es Ärzte gibt oder wo man sein beschädigtes Haus registrieren lassen kann, erklärt sie. Um ihren Leser*innen Informationen zukommen zu lassen, hat sich Karpenko entschieden, die Zeitung woanders zu drucken, da ihre übliche Druckerei und das Redaktionsbüro zu nah am Kriegsgebiet liegen und mehrmals schon von Raketen getroffen wurden. Sie selbst geht mit dem Notdienst an die Front, um ihre Zeitung zu verteilen. Dort habne viele Menschen keinen Internetzugang, kein Radio und kein Fernsehen. Die Zeitung ist ihre einzige Informationsquelle. zdf.de

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Tamedia streicht 90 Redaktionsstellen: Die Krise des Lokaljournalismus verschärft sich

Das Schweizer Medienunternehmen Tamedia hat einen drastischen Abbau von 90 Redaktionsstellen angekündigt. Dieser Schritt betrifft Redaktionen im gesamten Land, darunter auch die „Basler Zeitung“. Die Maßnahmen stoßen auf scharfe Kritik: Laut der Chefredakteurin des Online-Magazins „Bajour“ Ina Bullwinkel zeigt der Abbau, dass der Anspruch, unabhängigen Qualitätsjournalismus zu fördern, nicht mit dem Ziel vereinbar ist, gleichzeitig hohe Dividenden an Gesellschafter auszuschütten. Bullwinkel kritisiert, dass der geplante Stellenabbau unter dem Deckmantel einer „Bündelung der Kräfte“ eine weitere Einschränkung der Meinungsvielfalt bedeutet. Die Medienbranche ist im Umbruch, doch der Sparkurs verschärft die Krise des Lokaljournalismus weiter. Bereits jetzt kämpfen viele regionale Medien mit sinkenden Anzeigenerlösen und einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft der Leser. Währenddessen geht der Ruf nach mehr Medienförderung auf Bundesebene weiter. Insbesondere in Basel stehen die lokalen Medien unter Druck: Abonnentenzahlen und Werbeeinnahmen sinken, und auch andere Medienhäuser wie bz (CH Media), SRG und Telebasel mussten bereits Stellen abbauen. Der Verlegerverband Schweizer Medien fordert nun eine Erhöhung der indirekten Presseförderung, schließt aber weiterhin reine Online-Medien aus. Der anhaltende Abbau von Redaktionen gefährdet die Meinungsvielfalt und die demokratische Kontrolle in der Schweiz. Kritiker fordern eine umfassende Medienförderung, um den unabhängigen Journalismus, insbesondere auf lokaler Ebene, zu sichern. bajour.ch

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Südthüringer Zeitungen starten umfassenden Transformationsprozess

Die Zeitungen „Freies Wort“, „Meininger Tageblatt“ und „Südthüringer Zeitung“ bereiten sich auf eine umfassende digitale Transformation vor. Sie wollen die Grundlage für den Lokaljournalismus der Zukunft schaffen, der multimedial und flexibel verfügbar ist. Im Rahmen eines Pilotprojekts der HCSB-Verlagsgruppe wird der Fokus auf die Digitalisierung und Modernisierung gelegt. Der Transformationsprozess zielt darauf ab, lokale Inhalte auf vielfältigen digitalen Plattformen zugänglich zu machen, während die traditionellen Printausgaben weiterhin eine Rolle spielen. Die Geschäftsführung hat ein Maßnahmenpaket geschnürt, um den Lokaljournalismus in Südthüringen nachhaltig zu sichern und die Leserschaft in eine digitale Gemeinschaft zu integrieren. Dieser Wandel wird auch durch innovative Angebote wie digitale Testtage und kostenfreie Präsentationsmöglichkeiten für lokale Institutionen und Vereine begleitet. Die Transformation der Südthüringer Zeitungen soll den Lokaljournalismus stärken und ihn für die Zukunft rüsten. insuedthueringen.de

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Südthüringer Lokaljournalismus im Wandel: Zeitung setzt auf digitale Transformation mit weltweit zugänglichem E-Paper

„inSüdthüringen.de“ muss sich stets dem Neuen anpassen, und genau das tut die Lokalzeitung in Südthüringen. Mit einer umfassenden Transformation passt sie sich den aktuellen Anforderungen des digitalen Zeitalters an und stärkt zugleich ihre Position für die Zukunft. Die Zeitung erweitert ihre Reichweite in neuen Regionen, bietet ein weltweit zugängliches E-Paper und kombiniert gedruckte Ausgaben mit einem modernen Online-Auftritt. Seit Anfang Juli erhalten Abonnenten die digitale Version ihrer Zeitung kostenlos zur Printausgabe. Das E-Paper bietet zahlreiche Vorteile, wie Archivierungsfunktionen, Offline-Zugriff und eine Vorlesefunktion. Eine Umfrage ergab, dass bereits ein Drittel der Leser das E-Paper nutzt und fast die Hälfte der Printleser bereit ist, umzusteigen. Der Verlag reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten und plant, diesen Bereich weiter auszubauen. Besonderer Wert wird auf qualitativ hochwertigen Journalismus gelegt, der durch die Digitalisierung Hunderttausende Leser erreicht – weit über die Region hinaus. Die Zeitung versteht sich als multimediales Unternehmen, das sowohl gedruckte Seiten als auch soziale Medien bespielt, und fördert aktiv die Einbindung der Leser und regionalen Institutionen. Dieser Wandel wird von einem innovativen und mutigen Team vorangetrieben, das überzeugt ist, dass die Zeitung nicht nur den Zeitenwandel begleitet, sondern ihn aktiv mitgestaltet. Mit dieser Haltung sieht sich die Zeitung als eine bedeutende Größe in der deutschen Medienlandschaft, die sowohl regional als auch überregional Wirkung entfaltet. insuedthueringen.de

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Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein

Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com

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Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden. Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen. Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen. Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

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Studie zeigt steigende Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen

Die sechste Auflage der „Zeitungsfacetten“-Studie der Score Media Group zeigt eine positive Entwicklung bei der Zahlungsbereitschaft für redaktionelle Online-Inhalte regionaler Tageszeitungen. Trotz sinkender Print-Abonnements steigt die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Angebote deutlich an. Laut der repräsentativen Umfrage unter 5.406 Personen im Alter von 15 bis 69 Jahren lesen weiterhin 64 Prozent der Bundesbürger mindestens wöchentlich eine Abozeitung. Während die Print-Nutzung innerhalb von zwei Jahren um zehn Prozent auf 42 Prozent gesunken ist, hat die wöchentliche Nutzung kostenpflichtiger Online-Angebote um 53 Prozent zugenommen und liegt nun bei 18 Prozent. Besonders bei den Millennials (22-35 Jahre) ist die Nutzung kostenpflichtiger digitaler Inhalte verbreitet. Diese Altersgruppe macht 33 Prozent der E-Paper-Leserschaft aus und 36 Prozent der Nutzer exklusiver Inhalte hinter Paywalls. Im Vergleich dominieren bei den zahlenden Print-Abonnenten die „Generation X“ (36-53 Jahre) mit 33 Prozent und die „Baby Boomer“ (54+ Jahre) mit 32 Prozent. Die steigende Zahlungsbereitschaft wird vor allem damit begründet, dass guter Journalismus auch online seinen Preis hat. 65 Prozent der Online-Abonnenten zahlen mehr als 10 Euro monatlich für ihre regionale Tageszeitung, 40 Prozent sogar über 20 Euro. Zudem zeigen Paid-Nutzer eine höhere Bindung und Aufmerksamkeit sowohl für redaktionelle als auch für werbliche Inhalte im Vergleich zu Gratis-Usern. Die Studie zeigt, dass sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus auch in Zeiten sinkender Print-Abos zunehmend durch digitale Bezahlangebote refinanzieren lässt. pruente-kollegen.com

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Studie warnt vor Rückgang lokaler Zeitungen

Die Studie „Wüstenradar“ der Hamburg Media School zeigt erstmals, wie stark die Verbreitung lokaler Tageszeitungen in Deutschland seit 1992 zurückgegangen ist. Fast jeder zweite Landkreis verfügt mittlerweile nur noch über eine einzige eigenständige Zeitung, und sogenannte „Nachrichtenwüsten“ könnten in naher Zukunft Realität werden. Besonders betroffen sind Regionen, in denen der Übergang zu Onlineformaten nicht ausreichend begleitet wurde, wodurch viele Menschen von der lokalen Informationsversorgung abgeschnitten sind. Christian Wellbrock, Leiter der Studie, warnt vor den Auswirkungen auf Demokratie und Gemeinwesen: Fehlender Lokaljournalismus führe zu weniger politischer Partizipation, mehr Polarisierung und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten in Wirtschaft und Politik. Die Studie fordert daher politische Maßnahmen wie die Anerkennung von Journalismus als gemeinnützig, Innovationsförderungen und gezielte Anreize für journalistische Tätigkeiten. Lichtblicke bietet die Untersuchung durch Fallstudien in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, die zeigen, wie neue Modelle wie gemeinnütziger Journalismus erprobt werden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, investigative Recherche durch Stipendien, Beratungen und Vernetzungen zu stärken. Die Autoren und Unterstützer der Studie, darunter die Rudolf Augstein Stiftung und Transparency International Deutschland, appellieren an Politik, Medienpraxis und Zivilgesellschaft, jetzt zu handeln. Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda mahnt, dass ohne Lokaljournalismus eine zentrale Säule der Demokratie wegbreche. Die Zeit dränge, aber es sei noch nicht zu spät, um „Nachrichtenwüsten“ zu verhindern. mmm.verdi.de, meedia.de, wuestenradar.de (PDF)

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Steht das Ende der Printmedien bevor?

Schon seit Jahren wird der mögliche Zusammenbruch der Printmedien diskutiert. Auslöser sind vor allem die Digitalisierung und das Internet. Diese führen zu rückläufigen Auflagen und Anzeigenerlösen, da Leser vermehrt digitale Inhalte konsumieren, schreibt Andreas Möhle CDO von Peine APP Aktuell in einer Mitteilung. Im Gegensatz zu den kosteneffizienteren digitalen Formten, ist die Produktion von Printausgaben teuer. Viele Medienunternehmen investieren daher überwiegend in digitale Innovationen. Lösungsansätze für Städte und Landkreise beinhalten dabei den Aufbau eigener digitaler Plattformen, die Förderung von lokalem Journalismus und die Nutzung sozialer Medien. Gewerbliche Werbetreibende müssen sich außerdem an die veränderten Gegebenheiten anpassen und verstärkt auf Online-Werbung setzen. Dabei bieten ihnen digitale Plattformen eine Möglichkeit, lokale Zielgruppen gezielt anzusprechen und ihre Präsenz zu stärken. openpr.de

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Start-up Explo stärkt regionale Medienhäuser mit KI und Automatisierung zur Steigerung digitaler Umsätze

Das Start-up Explo, gegründet von Tim Großmann und Tobias Pörtner, setzt auf Künstliche Intelligenz und Automatisierung, um regionale Medienhäuser zu unterstützen und deren digitale Reichweite sowie Umsätze zu steigern. Explo zielt dabei darauf ab, die Relevanz kleinerer Verlage zu sichern und so den Erhalt lokaler Berichterstattung zu fördern. Dies soll Nachrichtenwüsten verhindern und zur Stärkung lokaler demokratischer Strukturen beitragen. Mit der Explo Suite bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, die es Medienhäusern ermöglichen soll, Inhalte effizient und automatisiert zu erstellen und zu verbreiten. Dazu gehören Tools wie „Explo Places“ für vertikale Videos, „Explo Reels“ zur Spiegelung von Social-Videos, „Explo Stories AI“ zur automatischen Story-Erstellung aus Artikeln und der „Explo Manager“ zur zentralen Verwaltung. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Leserbindung zu verbessern und die Digitalumsätze zu steigern. Explo plant, seine KI-gestützten Automatisierungstechnologien weiter auszubauen und so Verlagen zu helfen, effizienter zu arbeiten und ihre digitale Präsenz zu stärken. Mit ihrem Ansatz fördert Explo nicht nur die wirtschaftliche Stabilität regionaler Medien, sondern trägt auch zur Sicherung einer vielfältigen und informierten lokalen Öffentlichkeit bei. startupvalley.news

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Simone Lange gründet neue Lokalzeitung in Flensburg

Mit dem Auflagenrückgang von Lokalzeitungen und Schließungen ganzer Redaktionen sind Neugründungen besonders selten geworden. Dennoch hat die ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg Simone Lange diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem fünfköpfigen Redaktionsteam berichtet sie in einer Wochenzeitung über das Geschehen in der nördlichsten Stadt Deutschlands. Dazu hat sie die Wirklich Verlag GmbH mit eigenem Kapital gegründet. In Flensburg gab es zuvor bereits die Wochenzeitungen „Moin Moin“ und „Palette Nordfriesland“, die allerdings Anfang vergangenen Jahres eingestellt wurden. Die dadurch entstandene Lücke will Lange nun wieder schließen und die lokale Berichterstattung des noch verbliebenen „Flensburger Tageblatt“ erweitern sowie vertiefen. Dabei sei es nicht ihre Motivation, ein politischer Gegenpol zu sein, sondern durch Medienvielfalt zu einer gut funktionierenden Demokratie beizutragen. Auch die wachsenden Erfolge der AfD in Regionen ohne vielfältige Lokalmedien seien eine Motivation. Bislang sei Flensburg zwar eine weitgehend AfD-freie Zone, sollte es allerdings doch irgendwann zu einem Wählerzuwachs in der Stadt kommen, würde Lange dagegen ankämpfen. Dass umfassende Lokalberichterstattung beim Wahlverhalten der Bürger einen Unterschied macht, wurde zuletzt durch eine wissenschaftliche Studie von Maxim Flößer bewiesen. Die ergänzende Wochenzeitung von Lange kann sowohl als E-Paper als auch in gedruckter Form erworben werden. Die meisten wählen allerdings die Print-Ausgabe. Insgesamt stimme die Entwicklung der Auflage die Verlegerin optimistisch. demo-online.de

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Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“

Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org

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Schweizer Forschungsprojekt: Digitalisierung belastet Lokalpresse und Gemeindekommunikation

Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Graubünden hat die Herausforderungen der Lokalkommunikation im digitalen Zeitalter untersucht. Die Digitalisierung und der Rückgang von Werbeeinnahmen zwingen Lokalzeitungen, ihre Berichterstattung auszudünnen, was auch die Kommunikationsarbeit der Gemeinden erschwert. Das Projekt betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und lokalen Medien, warnt jedoch vor der Gefahr der Verfilzung in kleinen Gemeinden, wo jeder jeden kennt. Eine klare Abgrenzung der Rollen von Gemeindekommunikation und Lokalmedien sei essenziell, um die Gewaltenteilung zu wahren. Um eine nachhaltige Lokalkommunikation in der Schweiz sicherzustellen, muss das fragil gewordene Verhältnis zwischen Lokalmedien und Gemeinden aufrechterhalten werden. Die Studie umfasste Online-Befragungen und Interviews mit Vertretern von zwölf Gemeinden und Lokalmedien. Die Krise des Lokaljournalismus wird durch Beispiele wie die drastischen Einschnitte bei der «Maurmer Post» verdeutlicht. kleinreport.ch

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Schweizer Bundesrat Albert Rösti will private Medien fördern

Der Bundesrat der Schweiz hat neue Vorschläge zur Medienförderung publiziert. Zur Debatte steht beispielsweise die Idee, alle elektronischen Medien bei der Ausbildung, bei Agenturleistungen, der Selbstregulierung der Branche sowie digitalen Infrastrukturen zu fördern. Doch damit nicht genug: Auch sollen Redaktionen unabhängig davon, ob sie im Print oder online veröffentlichen, basierend auf der Anzahl an Journalistenstellen oder Umsatzquoten finanziell unterstützt werden. Das Hauptaugenmerk soll dabei vor allem auf kleinen, lokalen und regionalen Redaktionen liegen. Das Ziel dahinter ist, der Medienkonzentration entgegenzuwirken. Auch Gratismedien sollen nach den Vorschlägen des Bundesrats profitieren. Bislang erhalten private Printmedien so genannte indirekte Subventionen in Form von Posttaxenverbilligung. Das bedeutet, dass die Zeitungausträger zu vergünstigten Tarifen arbeiten. Onlinemedien erhalten aktuell keine Förderung. nzz.ch

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Schluss für die „Tegernseer Stimme“: Kritische Lokalzeitung stellt nach 14 Jahren Betrieb ein

Nach 14 Jahren investigativem Lokaljournalismus stellt die „Tegernseer Stimme“ ihren Betrieb ein. Die Online-Zeitung, die sich mit kritischen Berichten über Superreiche und Lokalpolitik im Tegernseer Tal einen Namen gemacht hatte, erreichte zeitweise bis zu 80.000 Leser täglich. Dennoch geht das Medium nicht aus finanziellen Gründen, sondern aufgrund von Personalmangel vom Netz. Herausgeber Martin Calsow, bekannt für seine scharfen Kommentare gegen Lokalpolitiker, AfD-Funktionäre und die wohlhabenden Bewohner der Region, sieht die hohen Lebenshaltungskosten als Hauptgrund für das Aus. „Nur wenige können es sich leisten, am Tegernsee zu wohnen“, sagt Calsow. Trotz intensiver Suche und über 40 Bewerbungsgesprächen konnte kein geeignetes Redaktionsteam gefunden werden. Die „Tegernseer Stimme“, 2010 vom Unternehmer Peter Posztos gegründet, verstand sich als Gegenpol zur als „oberflächlich“ empfundenen lokalen Konkurrenz. Unter Calsows Leitung polarisierte das Blatt mit ungeschönten Berichten über soziale Missstände, Bauprojekte und politische Verflechtungen. Diese Haltung brachte dem Team nicht nur Anerkennung, sondern auch Anfeindungen: Von Droh-E-Mails mit verstörenden Bildern bis hin zu einem Galgenstrick vor der Redaktionstür. Trotz des Erfolgs im Jahr 2024, das gleichzeitig das beste Jahr der Zeitung war, ist nun Schluss. Calsow hebt die Bedeutung von kritischem Lokaljournalismus hervor, um Menschen nicht an radikale Chatgruppen und soziale Medien zu verlieren. Ob es in Zukunft ein Comeback geben wird, lässt er offen. sueddeutsche.de

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Rückblick auf 14 Jahre „Tegernseer Stimme“

Der Podcast „Tegernseer Stimme“ feiert seinen 14ten Geburtstag. Im Rückblick auf die vergangenen Jahre, erzählt der Gründer Peter Posztos, dass die Idee zum Podcast aus dem Wunsch entstand, zu beweisen, dass Online-Journalismus funktionieren kann. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber dem Bedarf an lokalen Medien gelang es, eine Lücke zu füllen und schnell auf die Bedürfnisse der Hörer einzugehen. Dabei liegt die Stärke der „Tegernseer Stimme“ vor allem in ihrer Schnelligkeit und der Fähigkeit, vor Ort zu sein, um über aktuelle Ereignisse zu berichten. Eines der Hauptziele war, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und die „Käseglocke“ der Gemeinschaft zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. Trotz der zahlreichen Herausforderungen betont Posztos die Wichtigkeit der Distanz zu Politik und Unternehmen, um die Unabhängigkeit des Journalismus zu wahren. tegernseerstimme.de

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Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst. Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

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Rettung des Lokaljournalismus? So überlebt ein Züricher Onlinemagazin die Medienkrise

Das Onlinemagazin „tsüri.ch“ nähert sich dem zehnjährigen Jubiläum, obwohl nicht einmal das Gründungteam 2015 damit gerechnet hat, dass es das Magazin so lange geben wird. Früher haben alle der zehn Angestellten noch ehrenamtlich gearbeitet. Heute bekommen alle den gleichen Lohn von 4.300 Franken pro Monat. Das entspricht in etwa 4.500 Euro. Die Teammitglieder schätzen vor allem den Zusammenhalt im Team, das flexible Arbeitsmodell und die thematische Ausrichtung. Die Fokussierung auf klassische links-grüne Themen aber nicht nur dem Team, sondern auch den Lesern zu gefallen. Geschrieben wird über den Verkehr, das Klima, das Wohnen oder auch Geschlechterfragen. All diese Themen repräsentieren auch die rot-grüne Stadtbevölkerung in Zürich. „tsüri.ch“ bleibt in der Berichterstattung aber dennoch neutral und kritisch. Insgesamt erreichen sie ein Zielpublikum im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das Onlinemagazin ist dabei kostenlos und hat sich dennoch über die letzten neun Jahre gehalten. Grund dafür sind unter anderem etwa 1500 Leser, die als sogenannte „Member“ einen monatlichen Beitrag zahlen und das Magazin somit zum Teil finanzieren. Die verschiedenen Newsletter des Onlinemagazins werden allerdings an etwa 15.000 Personen verschickt. Trotzdem sind die Mitglieder bereit für ein Angebot, was sie auch kostenlos haben könnten, zu bezahlen. „tsüri.ch“ hat es über die letzten Jahre geschafft, sich eine Community aufzubauen, die die wichtige Arbeit des Teams schätzt und unterstützt. Zusätzlich zu den Mitgliederbeiträgen hat das Onlinemagazin Einnahmen aus Werbung und Veranstaltungen. Laut Linards Udris, die am Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich zum Thema Medienwandel forscht, leisten Medien wie „tsüri.ch“, die sich auf

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Rettung des Lokaljournalismus durch Wochenformat?

Die Boulevardzeitung „Hamburger Morgenpost“ wird ab April nur noch wöchentlich erscheinen. Grund dafür sei vor allem die hohe Diskrepanz zwischen den knapp 16.000 verkauften Exemplaren pro Tag am Kiosk und den rund 450.000 täglichen Nutzern Online. Dennoch möchte der Verleger Arist von Harpe die Hamburger Morgenpost nicht rein digital auf Mopo.de umstellen. Das würde dazu führen, dass sie sich nicht mehr den Journalismus leisten können, den sie jetzt haben. Durch die Umstellung auf eine wöchentliche Erscheinungsweise ändert sich auch die Umsatz-Kostenstruktur. Somit macht die Print-Veröffentlichung auch bei sinkenden Auflagen längerfristig Sinn. Erscheint die Zeitung nur noch einmal die Woche, fallen die Druckkosten an den anderen fünf Tagen weg. Von Harpe hat sich hier für den Freitag als Erscheinungstag entschieden. Grund dafür sei, dass durch das Homeoffice immer mehr Menschen ihren Wocheneinkauf am Freitag erledigen. Insgesamt soll Lokaljournalismus mit Substanz geschaffen werden. Das bedeutet, dass es keine Meldungen, Konzertberichte oder rein überregionale Geschichten geben wird. Ereignisse, die in der Vergangenheit liegen, sollen nur berichtet werden, wenn auch tiefer gebohrt wird. Die Wochenzeitung wird mit 4,80 Euro doppelt so viel kosten wie die bisherige Wochenendausgabe mit 2,40 Euro. kress.de

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Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

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Rechtsanwalt Jan Mönikes über Journalisten und Medienrecht

Jan Mönikes ist „Netzpolitiker der ersten Stunde“, studierte Politik- und Rechtswissenschaften und ist heute Partner bei der Sozietät Schalast & Partner Rechtsanwälte mbB in Berlin. Er ist spezialisiert auf IT-, Medien- und Vereinsrecht und berät in schwierigen Fragen an der Schnittstelle zwischen Recht, Politik und Medien, aber auch als Justitiar eine Reihe von Vereinen und Verbänden, darunter den BdKOM, den Bundesverband der Personalmanager oder internationale Organisationen wie das CERN. Er ist zudem Lehrbeauftragter der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus und der Quadriga Hochschule in Berlin. Womit beschäftigt sich ein Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht? Es ist ein sehr breites Feld, dass eigentlich nahezu alle Aspekte der Tätigkeit kreativer Berufe umfasst. Medien und Musik, Verlage und Kunst, Internet und Menschenwürde – oft geht es um Themen von Sachen, die man nicht „anfassen“ kann und ist daher rechtlich ziemlich abstrakt. Mein persönlicher Schwerpunkt allerdings liegt auf den Bereichen Internet-, Medien- und Presserecht, dort insbesondere auf die Wahrung von Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. Diese Themen sind angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen in meinen Augen besonders relevant. Natürlich kommen immer mal auch interessante Urheberrechtsfragen, Vertrags- oder Lizenzangelegenheiten zu einem – das macht bei mir persönlich aber nicht den Schwerpunkt meiner juristischen Tätigkeit aus. Wozu würdest Du als Jurist Journalistinnen und Journalisten in der täglichen Arbeit raten? Thesenjournalismus vermeiden, besser stets die journalistische Sorgfaltspflicht wahren und Informationen unvoreingenommen und sorgfältig prüfen, bevor man sie verbreitet. Man wird „Hate Speech“ und „Fake News“ im heutigen Tempo der Medienwelt nicht erfolgreich bekämpfen, wenn

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