"taz" nur noch digital, Medienzentrum "Publix" eröffnet in Berlin, RBB plant Neuausrichtung, "Der Freitag" weist Verfassungsschutz-Vorwürfe zurück, Medienanstalt rügt "Nius"

Nachrichten

„taz“ stellt auf rein digitale Werktags-Ausgabe um – letzte Druckausgabe im Oktober 2025: Die Tageszeitung „taz“ wird ab Herbst 2025 als erste überregionale Zeitung in Deutschland unter der Woche ausschließlich digital erscheinen. Die letzte werktägliche Druckausgabe ist für Freitag, den 17. Oktober 2025, geplant. Die Entscheidung folgt einem langen Prozess und soll die wirtschaftliche Zukunft der Zeitung sichern. Neben dem E-Paper wird auch die „taz“-App weiterentwickelt, und die Wochenendausgabe der „taz“, die „wochentaz“, bleibt weiterhin samstags in gedruckter Form erhältlich. zeit.de

Neues Medienzentrum „Publix“ in Berlin schafft eine Heimat für Journalismus und Öffentlichkeit: In Berlin-Neukölln eröffnete vor Kurzem das „Publix“, ein Haus für Journalismus und Öffentlichkeit. Das Projekt versteht sich als Innovationszentrum zur Förderung von Medienvielfalt und Demokratie. Gründungsintendantin Maria Exner betonte bei der Eröffnung, dass „Publix“ Akteure zusammenbringen will, die an der Lösung der Krise der öffentlichen Kommunikation arbeiten. Ziel sei es, das Vertrauen in Qualitätsmedien wiederherzustellen und den Journalismus als wesentlichen Bestandteil der Demokratie zu stärken. Das Gebäude bietet moderne Büros, Co-Working-Spaces sowie Studios und Ateliers. Die öffentlich zugängliche Kantine und der Garten sollen auch die lokale Nachbarschaft anziehen. Finanziert wurde das Projekt mit 25 Millionen Euro von der Schöpflin-Stiftung, unterstützt von weiteren Partnern wie der Stiftung Mercator Schweiz und der Zeit-Stiftung.
Neben gemeinnützigen Initiativen wie „Correctiv“ und „Reporter ohne Grenzen“ sind auch gewinnorientierte Unternehmen wie der Verlag Wort & Bild Teil des Projekts. „Publix“ finanziert sich größtenteils durch Mieteinnahmen, wobei gemeinnützige Organisationen Ermäßigungen erhalten können. newsroom.de, faz.net

Journalist bei Demonstrationen in Berlin angegriffen: Anfang September ist ein Journalist bei zwei Demonstrationen in Berlin-Mitte und Kreuzberg angegriffen und verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, dokumentierte der 38-jährige Journalist zunächst eine Versammlung zum Thema „Frieden in Gaza“ auf dem Alexanderplatz. Dort soll ein 20-jähriger Teilnehmer ihn mehrfach mit einer Fahnenstange auf den Kopf geschlagen haben. Der Journalist machte die Polizei auf den Angreifer aufmerksam, der daraufhin festgenommen, aber nach Feststellung seiner Identität wieder entlassen wurde. Wenig später wurde der Journalist bei einer weiteren Demonstration auf dem Lausitzer Platz erneut attackiert. Mehrere Jugendliche bedrängten ihn und seinen Begleiter und hinderten sie an ihrer Arbeit. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen, und die Untersuchungen dauern an. Der Journalist verzichtete auf eine medizinische Behandlung. tagesspiegel.de

„Der Freitag“ weist Verfassungsschutz-Vorwürfe als Angriff auf Meinungsfreiheit zurück: Das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz wirft der Zeitung „Der Freitag“ vor, Inhalte zu verbreiten, die Teil der russischen Desinformationskampagne „Doppelgänger“ sein könnten. Laut der Behörde passen diese Inhalte grundsätzlich ins „russische Narrativ“ und würden die Reichweite der Desinformation erhöhen. In einer Stellungnahme weist die Redaktion von „Der Freitag“ diese Vorwürfe zurück. Die Zeitung betont, dass ihre Berichterstattung auf Fakten basiere und die Meinungsfreiheit als verfassungsrechtlich geschütztes Recht ausübe. Die Redaktion kritisiert, dass die Erwähnung im Verfassungsschutzbericht die Meinungsfreiheit untergrabe und bezeichnet den Vorwurf als skandalös. Sie hebt hervor, dass keine Belege für den Missbrauch ihrer Artikel durch russische Akteure vorliegen. Nach Protesten änderte der Verfassungsschutz seinen Bericht und stellt nun klar, dass den Verantwortlichen der aufgelisteten Webseiten keine bewusste Unterstützung russischer Propaganda unterstellt wird. freitag.de

Medienanstalt rügt „Nius“ wegen Verstoßes gegen journalistische Sorgfalt: Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg MABB hat das rechte Online-Medium „Nius“ wegen eines Verstoßes gegen journalistische Grundsätze formell beanstandet. Dies betrifft den Artikel mit dem Titel „‚Danke, Deutschland!‘ Wir haben uns die Zähne machen lassen“, in dem mehrere Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft gezeigt werden, wie sie sich nach einem Zahnarztbesuch bedanken. Der Beitrag verstößt laut MABB gegen Paragraph 19 des Medienstaatsvertrags, der Online-Medien zu journalistischer Sorgfalt und Transparenz verpflichtet. Besonders problematisch war laut der MABB, dass die abgebildeten Personen, darunter auch ein Minderjähriger, offenbar nicht ordnungsgemäß über den Zweck des Interviews und die Verwendung ihrer Aussagen aufgeklärt wurden. Die betroffene Firma VIUS, Herausgeber von „Nius“, muss daher eine Verwaltungsgebühr von 5000 Euro zahlen. Trotz dieser Sanktion muss der Beitrag nicht entfernt werden. Die MABB prüft derzeit noch weitere Beschwerden gegen „Nius“. uebermedien.de

  • Die MABB genehmigt „Nius“ ein bundesweites Fernsehspartenprogramm mit dem Arbeitstitel „Nius TV“ über alle Verbreitungswege und ein bundesweites Radioprogramm namens „Nius. Das Radio“. dwdl.de

RBB plant umfangreiche Neuausrichtung: Flächenverkauf, organisatorischer Neustart und neue Zielgruppenansprache: Der Rundfunk Berlin-Brandenburg RBB plant umfassende Änderungen: Der Sender möchte seine Flächen in Berlin verkleinern, indem er das Fernsehzentrum und ein Parkhaus verkauft. Dadurch sollen mittelfristig etwa sechs Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Zukünftig wird der RBB zudem seine Arbeit im Haus des Rundfunks konzentrieren, unterstützt durch neue Arbeitsweisen und Technik. Programmatisch setzt der RBB auf eine stärkere Fokussierung auf die Region und will vermehrt junge Zielgruppen ansprechen, etwa durch Inhalte auf Plattformen wie TikTok. Auch organisatorisch stehen Veränderungen an: Der Sender verschlankt seine Strukturen, stärkt die Compliance und senkt Gehaltsobergrenzen, um Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu fördern. Finanzielle Konsolidierung bleibt dabei eine zentrale Herausforderung, so Nicole Küchler-Stahn, Direktorin der Verwaltungs- und Produktionsdirektion. Programmdirektorin Katrin Günther betont zudem die Wichtigkeit des Dialogs mit den Zuschauern und kündigt neue Formate sowie eine verstärkte Präsenz im Podcast- und Nonlinear-Bereich an. rbb-online.de, tagesspiegel.de, horizont.net

  • RBB sendet „Brandenburg aktuell“ aus neuem Studio, was auch für non-lineare Produktionen und Talkformate genutzt werden soll. dwdl.de

Funke und Madsack stellen Print-Zustellung in ostdeutschen Regionen ein: Die Verlage Funke und Madsack haben 2023 in einigen ostdeutschen Regionen die Zustellung gedruckter Zeitungen eingestellt und bieten den betroffenen Haushalten stattdessen digitale Alternativen wie E-Paper an. Im Landkreis Greiz, Thüringen, konnte Funke nur 21 Prozent der ehemaligen Print-Abonnenten zur Umstellung auf das E-Paper der „Ostthüringer Zeitung“ bewegen, während 45 Prozent kündigten. Madsack hingegen verzeichnete in der Prignitz, Brandenburg, größere Erfolge: 64 Prozent der früheren Print-Abonnenten wechselten zum digitalen Angebot der „Märkischen Allgemeinen“. Während Madsack die Digitalisierung in weiteren Regionen vorantreibt, plant Funke vorerst keine weiteren Umstellungen. Beide Verlage fordern staatliche Unterstützung für den digitalen Wandel anstelle von Subventionen für Print-Zustellungen in unwirtschaftlichen Gebieten. meedia.de

Die Sendung „Der Schöne Morgen“ von Radio Eins, einem Programm des Rundfunks Berlin-Brandenburg, hat den Deutschen Radiopreis 2024 in der Kategorie „Beste Morgensendung“ gewonnen. Ausgezeichnet wurde eine Ausgabe aus dem März mit den Moderatorinnen Kerstin Hermes und Julia Menger, die seit 2018 im Wechsel mit Marco Seiffert und Tom Böttcher moderieren. Die Jury lobte die Sendung als einzigartig in der deutschen Radiolandschaft, mit einer gelungenen Mischung aus Unterhaltung, politischen Interviews und tiefgehender gesellschaftlicher Analyse, begleitet von handverlesener Musik. rbb-online.de

Die „Berliner Zeitung“ gibt in ihrer Rubrik „Open Source“ engagierten Bürgern die Möglichkeit, eigene Texte zu veröffentlichen. Einige der veröffentlichten Beiträge, insbesondere zu den Themen Corona, Impfung und Pandemiepolitik, haben jedoch Bedenken hinsichtlich der journalistischen Sorgfaltspflicht ausgelöst. Kritiker bemängeln, dass in dieser Rubrik häufig unbelegte Behauptungen und Verdrehungen von Fakten, insbesondere von Impfgegnern, Raum finden. Ein besonders kontroverser Beitrag stammt von dem pensionierten Hausarzt Erich Freisleben, der in einem überlangen Artikel zahlreiche unbelegte Aussagen über Impfschäden aufstellt. Die „Berliner Zeitung“ verteidigt die Plattform als Möglichkeit zum offenen Diskurs. uebermedien.de

Kurzmeldungen

  • Die RTR Medien startet Anfang September eine neue Förderung für Audio-Podcast-Serien, die regelmäßig erscheinende Inhalte in den Bereichen Medien- und Digitalkompetenz, Information, Kultur, Bildung, Wissenschaft und Forschung unterstützt. radiowoche.de

Köpfe

  • Ralf Hape, ehemaliger Chef von Sky Media, wird Anfang Oktober sein Amt als neuer CEO von ARD Media antreten. horizont.net
  • Stefanie Steiniger verlässt „Media Pioneer“ im Dezember, um bei „Table Briefings“ in die Geschäftsleitung einzutreten. medieninsider.com
  • Philip Kaleta verstärkt ab November das Investigativ- und Reporter-Team der „Wirtschaftswoche“, nachdem er zuvor als Investigativ-Reporter bei Business Insider tätig war. new-business.de
  • Gina Schad wird neue Pressesprecherin des Deutschen Journalisten-Verbands und tritt somit die Nachfolge von Hendrik Zörner an. kress.de
  • Sigrun Albert verlässt den BDZV als Hauptgeschäftsführerin, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. horizont.net
  • Die ehemalige Bild-Chefredakteurin Tanit Koch wird das digitale Newsletter-Format „Focus Briefing“ gemeinsam mit Thomas Tuma moderieren. medieninsider.com
  • Der Chef des RBB-Verwaltungsrats, Benjamin Ehlers, tritt vom Amt des Vorsitzenden zurück und Wolfgang Krüger wird sein Nachfolger. tagesschau.de, horizont.net
  • „Correctiv.Europe“-Chefredakteurin Olaya Argüeso Pérez gibt ihren Posten auf, um neue Herausforderungen anzunehmen. correctiv.org
  • Christian Seidl verlässt nach siebeneinhalb Jahren die „Berliner Zeitung“ und wird nun als Textchef bei „Bild“ und „Bild am Sonntag“ tätig sein. kress.de
  • Jamie Heller wechselt vom „Wall Street Journal“ zu Axel Springers „Business Insider“, wo sie als neue Global Editor in Chief Nicholas Carlson ablöst. medieninsider.com
  • Sunny Riedel übernimmt ab Oktober dauerhaft die Leitung des „tazeins“-Ressorts der „taz“ und wird das Ressort gemeinsam mit Anna Klöpper führen. kress.de

Projekte und Recherchen

Online-Audio-Nutzung in Deutschland auf Rekordhoch – Podcasts boomen, KI sorgt für gemischte Reaktionen: Der Online-Audio-Monitor 2024 zeigt, dass die Nutzung von Online-Audio-Formaten in Deutschland auf einen neuen Höchststand gestiegen ist: 74 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren – das entspricht 52 Millionen Menschen – hören regelmäßig Webradio, Musikstreaming, Podcasts und andere digitale Audioformate. Das ist ein Zuwachs von 3 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Besonders Podcasts verzeichnen einen Anstieg von 20 Prozent und werden mittlerweile von fast 25 Millionen Menschen zumindest gelegentlich gehört. Neben der starken Nutzung liefern die Ergebnisse erstmals auch Einblicke in die Motive der Hörer. Online-Audio-Formate werden überwiegend genutzt, um die Stimmung zu verbessern, zu entspannen und den Alltag zu bereichern – ganze 84 Prozent der regelmäßigen Nutzer bestätigen dies. Zudem sind diese Formate für 73 Prozent der Befragten ein fester Bestandteil des Alltags. Der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Audiobereich wird allerdings gemischt aufgenommen. Fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) äußert Bedenken, künftig nicht mehr erkennen zu können, ob Inhalte von Menschen oder Maschinen erstellt wurden. Besonders KI-generierte Nachrichten, moderierte Shows und komplette Radioprogramme stoßen bei einem Drittel der Nutzer auf Ablehnung, wobei jüngere Menschen tendenziell offener gegenüber KI stehen. online-audio-monitor.de, meedia.de

Neue Plattform zur Transparenz von Medienbesitz in Deutschland gestartet: Mit dem Media Ownership Monitor MOM Deutschland hat „Reporter ohne Grenzen“ eine neue Plattform geschaffen, die Einblick in die Eigentümerstrukturen der einflussreichsten deutschen Medien bietet. Ziel ist es, die Transparenz über persönliche, politische und wirtschaftliche Interessen der Medienbesitzer zu verbessern und die Medienkonzentration zu analysieren. Der Bericht zeigt Schwächen in der Transparenz der deutschen Medienlandschaft auf und hinterfragt den garantierten Medienpluralismus. Auch die dominierende Rolle der öffentlich-rechtlichen Medien sowie der Einfluss der Deutschen Presse-Agentur werden kritisch beleuchtet. Begleitet wird der MOM von neuen EU-Richtlinien wie dem Medienfreiheitsgesetz, das mehr Transparenz und Vielfalt fördern soll. Der MOM Deutschland wird von Global Media Registry betrieben und versteht sich als Ergänzung zu staatlichen und halbstaatlichen Medienaufsichtsbehörden. new-business.de

BEST PRACTICE

Absolut Radio AI erweitert Moderationsteam mit neuer KI Aileen: Absolut Radio AI, der erste KI-moderierte Radiosender Deutschlands, bekommt Zuwachs: Neben der etablierten künstlichen Intelligenz kAI wird ab sofort die neue KI Aileen als weibliche Stimme die Moderation des Senders übernehmen. Ziel ist es, mit Aileen die Programmgestaltung zu erweitern und insbesondere mehr Hörer in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen anzusprechen. Während kAI, der seit einem Jahr beliebte Pop- und Dance-Hits spielt und über Künstliche Intelligenz informiert, die Sendungen von 6 Uhr bis 12 Uhr moderiert, übernimmt Aileen ab 12 Uhr und führt bis 18 Uhr durchs Programm. Beide KIs ergänzen sich in ihrer Persönlichkeit: kAI, ein Technik-Nerd und Fan von Taylor Swift, trifft auf Aileen, die als junge, moderne Frau in ihren 20ern gilt und sich mit Zukunftstechnologien bestens auskennt. Durch stetiges Lernen entwickeln beide KIs ihre individuellen Charaktere weiter und interagieren auch miteinander, besonders bei der täglichen Übergabe der Moderation um 12 Uhr. Mirko Drenger, CEO der Antenne Deutschland GmbH & Co. KG, sieht in der Einführung von Aileen einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung des Senders. radioszene.de

„Spiegel“ setzt KI für Verifikation und innovative Podcast-Produktion ein: Der „Spiegel“ nutzt Künstliche Intelligenz zur Unterstützung der Verifikation und entwickelt neue Formate wie einen KI-gesteuerten Nachrichten-Podcast. Wie Ole Reißmann, Leiter für Künstliche Intelligenz der Spiegel-Gruppe, erzählt, wird eine KI-basierte Anwendung in der Dokumentation getestet, um Fehler wie fehlerhafte geografische Zuordnungen zu erkennen. Zudem prüft die KI künftig auch Inhalte aus Webquellen und dem Pressearchiv, was den Redakteuren mehr Zeit für tiefere Recherchen verschaffen soll. Darüber hinaus experimentiert der „Spiegel“ mit einem KI-Nachrichten-Podcast, der auf Eilmeldungen reagiert und diese in Audioform umwandelt. Laut Reißmann solle die KI den kreativen Prozess der Journalisten nicht ersetzen, aber durch technische Unterstützung entlasten. kress.de

KI-Tool Eleven Labs ermöglicht realistische Text-to-Voice-Produktionen: Eleven Labs, ein führender Anbieter im Bereich Text-to-Voice-Technologie, hat kürzlich bedeutende Fortschritte bei der Erzeugung geklonter Stimmen erzielt. Die KI-Plattform wird bereits vom „Handelsblatt“ genutzt, um die Podcast-Version des „Handelsblatt KI-Briefings“ mit einer nahezu ununterscheidbaren geklonten Stimme zu bereichern. Das System unterstützt aktuell 26 Sprachen und bietet eine einfache Lösung zur Erstellung realistischer Audioinhalte. Die Funktionsweise von Eleven Labs ist dabei unkompliziert: Nutzer fügen ihren Text in eine Eingabemaske ein, wählen eine Stimme aus, und das System erzeugt eine Audiodatei im MP3-Format. Zum Klonen der Stimme sind lediglich 25 MP3-Dateien erforderlich, die als Trainingsdaten dienen. Die Qualität des geklonten Audios hängt allerdings stark von der Qualität der bereitgestellten Audio-Vorlage ab. Für größere Projekte bietet Eleven Labs eine Projektfunktion und die Möglichkeit, Audiobeiträge automatisch in andere Sprachen zu vertonen. Neu hinzugekommen ist die Fähigkeit, Geräusche durch Textanweisungen zu generieren. Diese Funktion könnte besonders für die Podcast-Produktion nützlich sein, um Beiträge mit passender Hintergrundmusik und Intro zu versehen. kress.de

TERMINE

Das Bonn Institute lädt von Donnerstag, 3. Oktober 2024, bis Samstag, 5. Oktober 2024 zum „b° future festival“ ein, einem Treffpunkt für alle, die sich für einen zukunftsorientierten, gesellschaftlich relevanten Journalismus engagieren. Das Festival bietet ein Programm aus kostenlosen Live-Veranstaltungen, darunter Podcast-Produktionen, Lesungen und interaktive Diskussionen. Ziel ist es, Brücken für den Journalismus von morgen zu schlagen und die vielfältigen Perspektiven und Bedürfnisse der Gesellschaft zu berücksichtigen. Man kann entweder ein Festival-Ticket erwerben oder sich für die kostenlosen Veranstaltungen online anmelden. Die Veranstaltung findet im Gebäude des Bonn Instituts, Bennauerstraße 60, 53115 Bonn statt. b-future.org

AUS-, WEITER UND FORTBILDUNG

Die Akademie der Deutschen Medien bietet ein Online-Training zu crossmedialen Content-Produktionen an. Das Seminar erklärt unter anderem, wie sich eine Story erfolgreich für verschiedene Kanäle planen lässt und wie es gelingt, Print, Online- und Social-Content bestmöglich zu verbinden. Die Veranstaltung findet von Donnerstag, 10. Oktober 2024, bis Freitag, 11. Oktober 2024 statt. Die Teilnahmegebühren liegen bei 995 Euro. www.medien-akademie.de

Journalistenpreise

Der Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik zeichnet seit zehn Jahren neue Antworten auf die großen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen aus. Erstmals wird sowohl ein Buch-, als auch ein Medienpreis ausgeschrieben. Nominiert werden können neben Büchern auch Blogs, Kolumnen, Kommentare und Reportagen, ebenso wie Artikel in Fachzeitschriften oder Audio- und Videoformate. Die Veröffentlichung sollte möglichst nicht länger als 12 Monate zurückliegen und deutschsprachig zugänglich sein. Das Preisgeld beträgt jeweils 12.000 Euro für den Buch- und jeweils 8.000 Euro für den Medienpreis. Nominierungen können noch bis Dienstag, 15. Oktober eingereicht werden. www.fes.de

Der Deutsche Reporter:innen-Preis 2024 ehrt herausragende journalistische Arbeiten in den Bereichen Reportage, Interview, Essay, Podcast und Multimedia zu würdigen. Dieses Jahr wird erstmals der Preis für den „Besten Newcomer“ verliehen. Zudem wird die Kategorie „Lokal“ auf kleinere Redaktionen außerhalb der Metropolen ausgeweitet, und die Bereiche Multimedia und Datenjournalismus werden zusammengefasst. Teilnahmeberechtigt sind alle deutschsprachigen journalistischen Texte und Web-Projekte, die zwischen dem 1. Oktober 2023 und dem 30. September 2024 veröffentlicht wurden. Die Einsendungen können bis Montag, 30. September 2024, eingereicht werden. reporter-forum.de

Förderungen und Ausschreibungen

Das European Cross-Border Grant-Programm will den Mangel an unabhängigem Journalismus bekämpfen. Dazu vergibt es Zuschüsse für investigativen Journalismus und Europa und fördert damit die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Gefördert werden Projekte, die hohen Nachrichtenwert und Tiefe haben, originell, innovativ und zeitaufwendig sind und ohne finanzielle Unterstützung nicht realisiert werden könnten. Die Förderung umfasst Kosten für journalistische Recherchen für alle Medien, wie beispielsweise Reisekosten, Übersetzungen, Datenbankzugänge oder einfach Zeit für die Recherche. Fixkosten wie Bürokosten, Investitionen wie Kameras oder Computer und Produktionskosten werden jedoch nicht unterstützt. Bewerben können sich Journalisten und unabhängige Medien aus der EU. Bewerbungsschluss ist am Donnerstag, 26. September 2024. journalismfund.eu

Das Medieninnovationszentrum Babelsberg MIZ bietet Förderprogramme für zukunftsweisende Medienprojekte in Berlin-Brandenburg an. Bis Sonntag, 6. Oktober 2024, können Bewerbungen für die MIZ-Innovationsförderung eingereicht werden.
Die Förderung umfasst bis zu 40.000 Euro für die Umsetzung innovativer Ideen im Journalismus und Medienbereich. Zusätzlich stehen bis zu 1.500 Euro für projektbezogene Coachings und umfassende Beratung zur Verfügung. Das MIZ bietet auch Zugang zu einem umfangreichen Netzwerk sowie Infrastruktur wie Co-Working-Spaces und professionelle Studios. Das Förderprogramm richtet sich an Studierende, Absolventen, Start-ups und erfahrene Medienprofis. miz-babelsberg.de