Steingart verliert Spitzenkraft an den Spiegel, Kritik an ARD und ZDF mangeln an Fakten, ZDF schließt Vergleich mit Journalistin Birte Meier

WILLKOMMEN

Willkommen lieber Leserinnen und Leser,

Zurück aus der Sommerferien hat sich die größte Aufregung um den RBB gelegt, die neue Intendantin ist im Amt, auf dem Vertrag wurde gerade noch rechtzeitig die Tinte trocken. Derweil gibt es auf Steingarts Schiff einen Abgang in Richtung „Spiegel“ zu vermelden; der „Spiegel“ hatte Mitte August noch über die „zweifelhaften Deals von Gabor Steingarts Medien-Start-up“ geschrieben und vom Kapitän Steingart ordentlich Gegenwind bekommen. Und auch sonst merkt man, dass die Sommerpause vorbei ist, der Newsletter ist voll gepackt.

Das ist übrigens die dritte Ausgabe des Mediensalon-Newsletters; falls Ihr Themen habt oder den Job wechselt, schickt sie uns bitte an mail@mediensalon.berlin.

Herzlichst,
Egon Huschitt

MEDIENSALON PREVIEW

Termin vormerken: 22. November 2023 Grenzen im Journalismus – Ein Gespräch über die Reportage-Stile von funk im Mediensalon.

Die Otto-Brenner-Stiftung veröffentlichte im Mai eine Analyse zu den Reportage-Formaten des öffentlich-rechtlichen Netzwerks „funk“, welches primär eine junge Zuschauerschaft im Blick hat. Untersucht wurde, wie diese Formate die Realität abbilden.

Durch die Auswertung von 1.155 Videos wurde festgestellt, dass diese Formate überwiegend von subjektivem Journalismus beeinflusst sind. Insbesondere STRG_F und das Y-Kollektiv heben sich durch ihre narrative Erzählart und starke Subjektivität hervor. Viele dieser Reportagen fokussieren sich auf Alltagsthemen und werden emotional präsentiert, oftmals aus einer sehr individuellen Sicht mit klaren Meinungsäußerungen seitens der Journalisten. Dies zieht Parallelen zum ›New Journalism‹, einem Trend aus den 60ern und 70ern in den USA, welcher subjektive und erzählende Elemente in den Journalismus integrierte. Das Erscheinen dieser Studie entfachte eine Debatte über die Position von Subjektivität im Journalismus, wobei Meinungen darüber divergierten, ob solch ein subjektiver Journalismus, vor allem im öffentlich-rechtlichen Rahmen, angebracht sei.

Darüber wollen wir am 22. November im Mediensalon ins Gespräch kommen – ihr könnt Euch jetzt hier anmelden.

NACHRICHTEN

Steingart verliert Spitzenkraft an den Spiegel: Im Juli hatte Chefredakteur Michael Bröker angekündigt, ThePioneer zum Jahresende zu verlassen. Am 1.12. verliert das von Gabor Steingarts geführte Medienhaus einen weiteren leitenden Mitarbeiter: Chefkorrespondent Rasmus Buchsteiner wechselt zum Spiegel. Der Wechsel schmerzt, denn im August hatten sechs Spiegel-Redakteure das Geschäftsmodell von ThePioneer scharf kritisiert.  ThePionneer würde durch die Vercharterung seines Schiffes für Events seine Unabhängigkeit einbüßen und darunter würde die Transparenz gegenüber seiner Leserschaft leiden. kress.de spiegel.de

Kritik an ARD und ZDF mangeln an Fakten: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird oft wegen an einseitiger Berichterstattung und Manipulation kritisiert. Doch es fehlen empirische Beweise, viele Vorwürfe sind unbegründet. Eine Studie analysierte die Berichterstattung über Migration und Integration sowie die Polizeiberichterstattung in verschiedenen Medien und fand keine systematische Manipulation im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. faz.net

ZDF schließt Vergleich mit Journalistin Birte Meier: Birte Meier hatte ihrem ehemaligen Arbeitgeber vorgeworfen, sie für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt zu haben als ihre männlichen Kollegen. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte begrüßte das Ende des jahrenlangen Rechtsstreits und betonte die Bedeutung von Meiers Hartnäckigkeit für die Gleichbezahlung von Frauen in Deutschland. dwdl.de

ARD-Talkshows manglen an Vielfalt: Die politischen Talkshows der ARD, darunter „Anne Will“, „Maischberger“ und „Hart aber fair“, stehen derzeit im Fokus der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK). Diese hat die Sendungen zum Prüffall erklärt und fordert eine bessere Differenzierung der Formate, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Kritisiert wird auch die häufige Wiederholung von Gästen und Themen. Die ARD plant einige Änderungen an den Sendungen, darunter eine mögliche Anpassung von „Hart aber fair“ an jüngere Zuschauer. Die GVK wird voraussichtlich im September über die Zukunft der Talkshows diskutieren. sueddeutsche.de

Harte Regeln für den RBB fordern Prüfer in Geheimberichten: Die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg arbeiten an einem neuen Staatsvertrag für den Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), um den Sender aus der Krise zu führen. Dieser Vertrag enthält harte neue Vorgaben, darunter ein Gehaltsdeckel für die rbb-Spitze und eine Stärkung der Kontrolle innerhalb des Senders. Die Änderungen sollen dazu dienen, den rbb aus der Krise zu führen und die Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu wahren. businessinsider.de

  • rbb-Interims-Intendantin Katrin Vernau: „Ich hätte gerne die Früchte meiner Arbeit geerntet”. kress.de
  • RBB weist Vorwürfe gegen Chefredakteur Biesinger zurück. dwdl.de

Preise beim Wettbewerb der Schülerzeitungen im Landtag verliehen: 13 von 17 eingereichten Schülerzeitungen erhielten Landespreise in Brandenburg. Bildungsminister Steffen Freiberg würdigte die Schülerzeitungen als Sprachrohr der Schülerschaft und betonte ihre Bedeutung für die demokratische Mitbestimmung an Schulen. landtag.brandenburg.de

Spiegel-Verlag übernimmt „11 Freunde”: Chefredakteur Köster erwartet einen digitalen Wachstum und freut sich weiterhin qualitative unabhängigen Journalismus betreiben zu können. Die Redaktion bleibt in Berlin. zeit.de

Wochenzeitung auf russisch in Gefahr: Boris Feldmann, Chefredakteur der einst meistgelesenen russischsprachigen Zeitung in Deutschland, Russkaja Germanija, kämpft um das Überleben seiner Zeitung. Die Zeitung hat gegen den Krieg Stellung bezogen, was zu Kündigungen von Putin-Anhängern und zum Verlust deutscher Anzeigenkunden geführt hat. Feldmann hat einen Angebot von Verleger Holger Friedrich bekommen. Es wurde noch keine Vereinbarung unterschrieben. zeit.de

Tarnfirma in Berlin? Wie ein russisches Staatsmedium die Sanktionen umgehen könnte: Die russische Medienagentur Ruptly hat offenbar eine Scheinfirma namens Lensum GmbH in Berlin gegründet, um sich vor den Folgen der EU-Sanktionen zu schützen. Ruptly gehört zum Netzwerk des russischen Staatsmediums RT und hat trotz der Sanktionen weiterhin von Berlin aus gearbeitet. Ruptly und Lensum dementieren eine geschäftliche Beziehung zwischen den beiden Unternehmen. Die Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung des Bundesfinanzministeriums hat Untersuchungen im Fall Ruptly eingeleitet. tagesspiegel.de

Wegen Hollywood-Streik führt Studio Babelsberg Kurzarbeit ein: Das Studio Babelsberg hat aufgrund des Hollywood-Streiks und der Schwierigkeiten, große Produktionen zu sichern, Kurzarbeit für rund 40 Prozent seiner Belegschaft eingeführt. Die Geschäftsführung betont ihr Engagement für die Mitarbeiter und plant die Kurzarbeit erstmal bis März 2024. Die Dauer hängt jedoch vom Autorenstreik ab. dwdl.de rnd.de

Studie bringt Nachholbedarf der deutschen Streamer zutage: Deutsche Streaming-Anbieter wie RTL+ und Joyn hängen, im Vergleich zu internationalen Diensten wie Disney+ und Netflix bei  hinterher. Das ergab eine Studie der Technischen Hochschule Köln. Disney+ wurde als führend bei Originalproduktionen angesehen, gefolgt von Netflix und Prime Video. ARD und ZDF wurden jedoch für Dokumentationen und Informationssendungen gelobt. dwdl.de

Springer und Reichelt einigen sich außergerichtlich: Der Medienkonzern Axel Springer und der ehemalige „Bild“-Chef Julian Reichelt haben ihren arbeitsrechtlichen Streit beigelegt. Die genauen Details der Einigung wurden nicht bekannt gegeben. tagesschau.de

Looping Group launcht neue Agenturmarke: Das neue Angebot von der Looping Gruppe, Looping One, bietet seinen Kunden einen “All-in-one” Content-Marketing-Dienstleister mit Newsroom-Beratung, Marken- und Kommunikationsstrategie sowie Storytelling-Expertise. Geleitet von Michael Wingendorf startet Looping One mit 62 Angestellte. horizont.net

Änderung in der Gesellschafterstruktur bei StoryMachine: Michael Mronz hat seine Anteile an der StoryMachine GmbH an Kai Diekmann und Philipp Jessen übergeben, nachdem er sechs Jahre lang erfolgreich mit dem Unternehmen zusammengearbeitet hat. Mronz wird sich neuen Projekten widmen, bleibt aber als strategischer Ansprechpartner für StoryMachine erhalten. linkedin.com

MEDIENSALON REVIEW

Mediensalon am 13. September

Zehn Jahre mit der AfD – Wie berichten über Rechtspopulisten?

Der Berliner Mediensalon befasste sich am 13. September in der taz Kantine mit den Herausforderungen und Nuancen der Berichterstattung über die AfD. Die Moderation übernahm Johannes Altmeyer, Verantwortlicher Redakteur für Newsletter beim ›Tagesspiegel‹.

Konrad Göke, Chefredakteur vom Magazin ›Politik & Kommunikation‹ kritisierte: »Die Berichterstattung über die AfD kommt häufig von der AfD selbst.« Marcus Bensmann von Correctiv hob hervor, dass die AfD die sozialen Medien effektiv nutzt: »Die AfD ist die einzige Partei, die die sozialen Medien verstanden hat.« Er betonte zudem die offensichtlichen Differenzen innerhalb der Partei und bezeichnete sie als »für einen Journalisten die einfachste Partei«.

Christoph Giesa, Autor u.a. des Buches ›Echte Helden, falsche Helden‹, unterstrich, dass die AfD schon immer keine  ›Professorenpartei‹ gewesen sei und machte auf den oft fehlerhaften Blick der Medien auf die Partei aufmerksam.

Ein zentrales Thema des Abends war die Dauerpräsenz der AfD in sozialen Medien mit einer Vielzahl von Themen, von Migration über Corona bis hin zum geleugneten Klimawandel. Göke beschrieb dies als »permanentes Grundrauschen«. Marcus Bensmann forderte mehr Berichterstattung über Differenzen innerhalb der AfD und kritisierte andere Parteien für ihre passiven Reaktionen in sozialen Medien.

Mehr zum letzten Mediensalon: ›Die AfD und die Medien‹ auf freitag.de.

Den Mediensalon könnt Ihr auf Facebook ansehen oder als Podcast anhören.

 

Ein neues Meme-Gesicht in der Politik: Kanzler Scholz lacht über sich selbst

Nach einem Jogging-Unfall präsentiert sich Kanzler Olaf Scholz mit einer Augenklappe und lädt die Internetgemeinschaft zum Meme-Wettbewerb ein. Ein kluger Schachzug oder bloßer Versuch, sich ins Gespräch zu bringen? So oder so, Scholz beweist, dass er die Zeichen der Zeit erkannt hat und Humor besitzt.

Gleichstellungs-Flop in der Schweizer Medienlandschaft

Frauen sind in der Schweizer Berichterstattung massiv unterrepräsentiert – gerade einmal 28% der Erwähnungen betreffen sie. Vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Politik sind sie kaum präsent. Auch wenn es leichte Steigerungen seit 2015 gibt, zeigen die Zahlen ein klares Missverhältnis. Ist die Medienwelt in der Schweiz noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen?

Der Stern startet den neuen Polittalk “Stern Stunde”: Live auf Stern.de gibt es seit Anfang September eine neue Talkshow, in der zwei Gäste zu aktuellen Themen diskutieren. Die ersten Gäste, Wirtschaftsminister Robert Habek und Bestsellerautorin Juli Zeh, wurden vom Vorsitzenden der Chefredaktion Gregor Peter Schmitz persönlich interviewt. dwdl.de

“Lage der Nation”- Podcaster kündigt Buch an: Philipp Bande und Ulf Buermeyer kündigen ein Buch zu aktuellen politischen Herausforderungen mit dem Titel “Baustellen der Nation. Was wir in Deutschland jetzt ändern müssen” an. Das Buch erscheint am 28. September im Ullstein Verlag. turi2.de

Ex-„Bild“-Chef Boie gewinnt Investoren für sein Start-up: Johannes Boie hat für Gertrud Digital mehr als eine Million Euro von privaten Investoren eingesammelt. Noch während seiner Zeit bei Bild hatte er ein Tool entwickelt, das die Organisation von Meetings vereinfacht. Im Januar 2019 wurde Gertrud Digital gegründet. handelsblatt.com

Autor Schirach für Millionenstrafen bei fehlerhaften MeToo-Berichten: Der Schriftsteller Ferdinand von Schirach empört sich über Vorverurteilungen in den Medien, die das Leben der Betroffenen zerstören könnten, und fordert Millionenstrafen für “emotions- und triebgesteuerte” Falschberichterstattung. tagesspiegel.de

Der langjährige Tagesspiegel-Mitarbeiter Rainer W. During ist tot: Der Reisejournalist Rainer W. During, der sich auf das Thema Fliegen spezialisiert hatte, ist im Alter von 71 Jahren verstorben.  During wurde 2022 mit dem Hugo-Junkers-Preis der Luft- und Raumfahrtpresse ausgezeichnet. tagesspiegel.de

BEWEGUNGSMELDER

t-online verstärkt sich mit Top-Politikjournalisten: Seit den 1. September ist Christoph Schwennicke Mitglied der Chefredaktion und Leiter des Exklusivbereichs, zuvor leitete als Chefredakteur das politische Magazin „Cicero”. Sara Sievert übernahm ebenso am 1. September die Position als Chefreporterin Politik. Davor berichtete Sievert über die CSU und die CDU im „Spiegel“-Hauptstadtbüro. Ab den 1. Oktober wechselt Daniel Mützel von stellvertretender Leiter des Ressorts Politik/Wirtschaft/Gesellschaft zu politischen Reporter. stroeer.de

Kerstin Münstermann rückt in die Chefredaktion der Rheinischen Post auf: Die ehemalige Leiterin der Parlamentsredaktion der Rheinischen Post Kerstin Münstermann wurde zum 1. September als Mitglied der Chefredaktion ernannt. rheinischepostmediengruppe.de

BILD stärkt mit Maike Klebl und Kati Degenhardt digitalen Wachstumskurs: Maike Kebl ist seit dem 1. September Nachrichtenchefin und Mitglied der Chefredaktion von Bild. Gemeinsam mit Co-Chefredakteur Daniel Hähle baut Kebl den neuen digitalen Deutschland-Desk auf. Anfang des Monats wurde Kati Degenhardt in die Chefredaktion des Ressorts „Leben & Gesellschaft“ berufen. Gemeinsam mit ihrem Team baut sie das neue Ressort „Wissenschaft & Forschung“ auf. axelspringer.com

Annette Kuhn wird Redaktionsleiterin bei Table.Media: Anfang September hat Anette Kuhn die Position der Redaktionsleitung von Bildung.Table übernommen. Zuvor war Kuhn Senior Editor bei Studio ZX der Zeit Verlagsgruppe. linkedin.com

Gerlinde Jänicke seit 1. September deutschlandweit on air auf Oldie Antenne: Gerlinde Jänicke, die 2017 mit dem Radiopreis als beste Moderatorin Deutschlands ausgezeichnet wurde, bekommt von Montag bis Freitag eine eigene Sendung die sie von 19 bis 22 Uhr moderieren wird. radioszene.de

Big Moe kommt zu Kiss FM zurück: Der berühmte Moderator Big Moe ist seit Anfang September wieder mit seinem Team bei KISS FM morgens von 05 bis 10 Uhr in seiner Sendung „Big Moes Morningshow“ zu hören. Der Moderator hatte 2021 nach sechs Jahren bei KISS FM zu 94,3 rs2 gewechselt. kissfm.de

Die Süddeutsche hat einen neuen Dossier-Teamleiter: Matthias Punz ist seit Anfang September Teamleiter des Dossiers bei der Süddeutschen Zeitung. Zuvor war er Redaktionsleiter des Ressorts Smart City & Verwaltung beim Tagesspiegel. de.linkedin.com

Carsten Fiedler wechselt zu Burda Forward: Im Laufe des Sommers hatte Fiedler angekündigt sein Posten als Chefredakteur vom Kölner Stadt-Anzeiger im Herbst zu verlassen. Jetzt wurde bekannt, dass er zu Burda Forward wechselt, das digitale Angebot von Hubert Burda Media. medieninsider.com

Philipp Peyman Engel wird neuer Chefredakteur der Jüdischen Allgemeine: 2012 begann Philipp Peyman Engel als Volontär bei der Wochenzeitung. Zuletzt war er Chef vom Dienst und wird nun die Nachfolge von David Kauschke als Chefredakteur antreten, der die Zeitung seit 2011 leitet. juedische-allgemeine.de

PROJEKTE UND RECHERCHEN

Frauenzeitschriften mit Schleichwerbepölsterchen: Der Klambt-Verlag hat in seinen Zeitschriften wiederholt Schleichwerbung für das homöopathische Arzneimittel Redumax betrieben, indem er in redaktionell gestalteten Beiträgen für dieses Arzneimittel geworben hat. Trotz einer Rüge des Presserats und einer Stellungnahme in einer Ausgabe von „Adel heute“ im März 2023 hat der Verlag bis heute keine Stellungnahme abgegeben. uebermedien.de

Neuer Podcast „Futur B“ zeichnet Berliner Zukunftsvision: Im Podcast „Futur B“ suchen die Reporterinnen Corinna von Bodisco und Julia Weiss nach Lösungen für zukünftige Herausforderungen wie die Klimakrise und Ernteausfälle im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Sie sprechen mit Experten, Forschern, Politikern und Gründern, um Lösungsansätze zu sammeln. Ziel des Podcastes is es ein Bild vom zukünftigen Leben in der Stadt zu zeichnen. tagesspiegel.de

Grenzgänger – Die Geschichte des Berlin-Sounds: Der ARD-Podcast erzählt die Geschichte des Musikers Mark Reeder, der vor vierzig Jahre nach Berlin kam und den Sound Berlins mitgehaltet hat. In vier Episoden über vier Jahrzehnte wird die Entwicklung dieses typischen Berliner Sounds von der Underground-Szene Manchesters bis ins heutige Berlin anhand von Interviews, Gesprächen und Archivmaterial verfolgt. ardkultur.de

Recherche zu Hubert Aiwanger – Kritik an der Berichterstattung der SZ: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat eine Sondersitzung des Koalitionsausschusses einberufen, um Vorwürfe gegen seinen Stellvertreter und bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger zu klären. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete über ein 35 Jahre altes Flugblatt aus Aiwangers Schulzeit mit antisemitischem Inhalt. Die Berichterstattung der SZ wurde als Verdachtsberichterstattung kritisiert und der Vorwurf unfairer journalistischer Praktiken geäußert. deutschlandfunk.de

FORUM

Im Maschinenraum der Macht: Daten, Emotionen und der Wandel im Journalismus – Ein Mediensalon-Gespräch mit Konrad Göke

Interview mit Konrad Göke, dem Chefredakteur von ›politik&kommunikation‹.

Herr Göke, warum braucht man eine eigene Fachzeitschrift für politische Kommunikation?

Göke: Kommunikation ist das Kernstück der Politik. Sie spielt eine zentrale Rolle in Verhandlungen, im Wahlkampf, in der Regierung und auch in der Opposition. Wir sind davon überzeugt, dass es ein eigenes Medium für dieses Thema geben muss.

Ihre Zeitschrift existiert nun seit 20 Jahren. In der neuesten Ausgabe geht es unter anderem um Emotionen in der Politik. Ist es vorteilhaft für Politiker, ihre menschliche Seite zu zeigen?

Es ist wichtig für Politiker, authentische Emotionen zu zeigen, solange sie kontrolliert und nicht negativ sind. Zu viele negative Emotionen könnten problematisch sein. Kontrollierte Emotionen können den Politikern helfen, mit den Wählern in Verbindung zu treten.

Auf Ihrer Website sagen Sie, dass Sie gerne »in den Maschinenraum der Macht« schauen. Was kann man da entdecken?

Nicht nur die bekannten Gesichter. Es sind oft die Personen hinter den Kulissen, die den Motor am Laufen halten. Sie sind es, die uns wirklich interessieren.

Sie haben während Ihrer Zeit bei der BILD am Sonntag die An- und Abwesenheit von Abgeordneten im Bundestag dokumentiert. Wie haben Sie diese Informationen gesammelt?

Die Daten wurden aus den Parlamentsprotokollen extrahiert. Bundestagsabgeordnete, die sich offiziell abmelden, werden dort verzeichnet. Ich habe diese Daten mithilfe eines Codes ausgelesen und die Anwesenheit mit anderen Daten abgeglichen.

Das verdeutlicht die Weiterentwicklung des Journalismus durch Data-Journalismus und digitale Technologien.

Ja, ich glaube an Daten. Es gibt zu viel subjektiven Journalismus. Daten und Statistiken können uns helfen, objektive und faktenbasierte Geschichten zu erzählen.

Es gibt auch den Trend zu interaktiven Infografiken. Was halten Sie davon?

Infografiken können komplexe Prozesse verständlich machen und animieren Menschen, sich mit einem Thema intensiver zu beschäftigen. Zudem sind sie hervorragend für den Einsatz in sozialen Medien geeignet.

Sie haben Ihr Volontariat bei BILD gemacht. Was nehmen Sie aus dieser Erfahrung mit in Ihre aktuelle Position as Chefredakteur von ›politik&kommunikation‹?

Das effiziente und klare Schreiben. Bei BILD habe ich gelernt, dass viele Worte überflüssig sind und das Verständnis oft behindern.

Das Interview führte Christoph Nitz, Mit-Gründer und Kurator des Berliner Mediensalons.

BEST PRACTICE

#krassmedial: Symbiose von KI und Mensch: Die dju-Sommerakademie #krassmedial in Berlin behandelte die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz (KI) auf den Journalismus. Die Teilnehmer diskutierten die Risiken und Chancen der KI-Nutzung und betonten die Notwendigkeit, die Kontrolle über KI-generierte Medieninhalte zu behalten. Forscher warnten vor der Macht großer Internetkonzerne und forderten eine rechtzeitige Regulierung von KI. Diskutiert wurden auch ethische und rechtliche Aspekte, sowie die Notwendigkeit von Betriebsvereinbarungen und Qualifizierungsmaßnahmen für Journalisten im Zeitalter der KI. mmm.verdi.de

BILD enthüllt die geheime Schufa-Formel: Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) will mehr Transparenz bei den Wirtschaftsauskunfteien. Die Schufa verfügt über Daten von 68 Millionen Personen und 6 Millionen Unternehmen. BILD erhält exklusiv Einblick bei der Schufa und veröffentlicht 13 von 17 Merkmalen, die in den Score einfließen. bild.de

TERMINE

Donnerstag, 21. September um 12 Uhr
Bundesverband Freier Tankstellen zur Branchenstudie Tankstellenmarkt 2022
Wie sieht die Tankstelle der Zukunft aus? Oder wird es im Jahr 2040 gar keine klassischen Tankstellen mehr geben? Welche Energieträger werden sich durchsetzen? Und was zeichnet den Minaralölmittelstand gegenüber den internationalen Mineralölkonzernen aus? Diese und viele weitere spannende Fragen beantwortet die Branchenstudie Tankstellenmarkt 2022, die der Bundesverband Freier Tankstellen jährlich herausgibt.
presse.live

Donnerstag, 16. November von 15.30 bis Freitag 17. November bis 17 Uhr, MedienAkademie 2023 in Berlin. fes.de

AUS-, WEITER UND FORTBILDUNG

Samstag, 28. Oktober von 10 bis 17 Uhr, Seminar Rewriting the Story, über die Berichterstattung der Frauen in der Politik, im Landesverband des Deutschen Journalisten-Verbandes, Berlin. djv.de

JOURNALISTENPREISE

Die Berliner Nominierungen des Deutschen Fernsehpreises 2023: Bester Mehrteiler „Der Schwarm“ von ZDF/Intaglio Films/ndF IP und „Gestern waren wir noch Kinder“ von ZDF/Seven Dogs Filmproduktion. Beste Schauspielerin Dominique Devenport für „Sisi 2“ von RTL/Story House Productions. Beste Regie Fiktion Sven Bohse, und Miguel Alexandre für „Sisi 2“ von RTL/Story House Productions. Beste Ausstattung Unterhaltung Bode Brodmüller für Set-Design, Simon Sutner für Leitung Requisite und Jonas König für Licht für „Joko & Klaas gegen ProSieben“ für ProSieben/Florida Entertainment. Bestes Infotainment „Joko & Klaas LIVE #IranRevolution“ für ProSieben/Florida Entertainment sowie „Joko Winterscheidt Presents: The World’s Most Dangerous Show“ für Prime Video/Florida Entertainment/K2H/27 KM Entertainment. quotenmeter.de

Die Gewinnerinnen und Gewinner des Deutschen Radiopreises 2023: Der Preis für die beste Morgensendung ging an „Berliner Rundfunk 91.4 mit Simone Panteleit und Team“. Der Preis für die beste Reportage ging an „Teurer Wohnen“ von detektor.fm und radioeins vom RBB. Als beste Newcomerin wurde Isabelle Ihden von Radio Teddy ausgezeichnet. deutscher-radiopreis.de

Christian Schweppe erhält den Medienpreis Parlament 2023: Der ThePionner Journalist Christian Schweppe wurde für seine Artikel „Das Klubhaus“ und „Der Millionenmann“ ausgezeichnet. Diese beleuchten die Verbindungen zwischen Politik, Wirtschaft und Lobbyisten sowie die Herausforderungen der Transparenz in der parlamentarischen Arbeit. bundestag.de

FÖRDERUNGEN UND AUSSCHREIBUNGEN

Bund fordert Qualitätsjournalismus. Bewerbung bis zum 30. September. verdi.de

Recherchreise 12. bis 25. November 2023 nach Kenia zum Thema “Kenia 60 Jahre nach der Unabhängigkeit” von journalists.network. journalists-network.org

UND BIS NÄCHSTEN MONAT