NDR-Intendant bietet vorzeitigen Ruhestand an, "Spiegel" veröffentlicht wöchentliche Extras, Neues Familien-Ressort bei der "Zeit", Audio und Publishing Fokus bei der Bauer Media Group

Nachrichten

NDR-Intendant Joachim Knuth bietet vorzeitigen Ruhestand an: Joachim Knuth, Intendant des Norddeutschen Rundfunks NDR, hat den Aufsichtsgremien angeboten, zum 1. September 2025 in den Ruhestand zu wechseln, gut vier Monate vor Ablauf seines Vertrags im Januar 2026. Knuth begründet seinen Schritt mit der Notwendigkeit, dass wichtige medienpolitische Entscheidungen, die die Finanzplanungen des NDR für 2026 betreffen könnten, von seiner Nachfolge getroffen werden sollten. Er sagt weiter, dass er auch nach seinem offiziellen Rücktritt für einen nahtlosen Übergang zur Verfügung stehen wird, falls bis dahin noch kein Nachfolger gefunden ist. Der Vorsitzende des NDR-Verwaltungsrats, Rüdiger Hülskamp, und der Vorsitzende des NDR-Rundfunkrats, Dietmar Knecht, würdigten Knuths Angebot und sahen darin eine Chance, den Nachfolgeprozess zu beschleunigen. Eine Findungskommission hat bereits mit der Suche nach geeigneten Kandidaten begonnen. ndr.de

„Spiegel“ startet wöchentliche Extras zu verschiedenen Themen: Seit Ende September veröffentlicht das Magazin „Spiegel“ jeden Montag ein neues „Extra“ zum Thema „Work“, beginnend mit der Frage, wie man mit ADHS produktiv arbeiten kann. Die weiteren Extras der Woche behandelten die Themen „Geld“, „Gesundheit & Fitness“, „Loveletter“ und Fußball von der „Spiegel“-Tochter „11 Freunde“. Am Samstag begleitet der „Weekender“ die Abonnenten ins Wochenende. Laut Chefredakteur Dirk Kurbjuweit werden die „Extras“ von festen Redaktionsteams erstellt, die eigene Beiträge für die jeweiligen Themen anbieten. In der ersten Woche sind die Angebote kostenlos, während die „Extras“ Abonnenten vorbehalten bleiben. Der begleitende Newsletter ist ebenfalls kostenlos und bietet Ausschnitte jeder Ausgabe. Der „Spiegel“ will mit den neuen Inhalten Lebenshilfe, Tipps und unterhaltsame Lektüre bieten, um neue Zielgruppen zu erreichen. Die „Extras“ wurden im vergangenen Jahr unter dem Projektnamen „Magletter“ angekündigt. meedia.de

„Spiegel“ startet Regelbetrieb für Podcast-Format „Shortcut“: Der „Spiegel“ hat Anfang Oktober den Regelbetrieb seines neuen Audio- und Videopodcasts „Shortcut“ gestartet, der nach einer erfolgreichen Testphase künftig von montags bis freitags erscheint. In den 15 bis 20 Minuten langen Folgen vertiefen die Hosts Maximilian Sepp und Regina Steffens aktuelle Themen und laden Experten aus den Redaktionen der Spiegel-Gruppe ein, um Hintergründe zu aktuellen Nachrichten zu erläutern. Das Konzept von „Shortcut“ berücksichtigt auch Social-Media-Plattformen: Highlights und Teaser für Instagram und Tik Tok werden direkt mitgedacht. Die kompletten Folgen sind auf Spiegel.de, gängigen Podcast-Plattformen und YouTube verfügbar. gruppe.spiegel.de

Neues Familienressort bei „Zeit“ und „Zeit Online“ startet mit sieben Redakteuren: Der Zeit-Verlag erweitert sein Angebot und führt ein neues Familienressort für „Zeit“ und „Zeit Online“ ein. Unter der Leitung von Carla Baum und Tillmann Prüfer besteht das Team aus sieben Redakteuren. Das Ressort zielt darauf ab, die vielfältigen Aspekte von Familienleben zu beleuchten, wobei ein besonderes Augenmerk auf Themen wie Erziehung, die Betreuungs- und Bildungskrise sowie die Herausforderungen in der zweiten Lebenshälfte gelegt wird. Das Familienressort integriert bereits bestehende Familienthemen aus verschiedenen Bereichen der Redaktion und wird in der gedruckten „Zeit“ vor allem im Wissensressort erscheinen. Die Themen werden außerdem täglich auf „Zeit Online“ veröffentlicht und sollen ein breites Publikum ansprechen, wobei auch Wissenschaftler aus relevanten Disziplinen zu Wort kommen. Prüfer erklärt, dass das Ressort als Querschnittsbereich fungiert und sich nicht nur auf Eltern mit kleinen Kindern konzentriert. kress.de

Vermarktungseinheit der Zeit-Verlagsgruppe heißt jetzt Zeit Advise: Die Zeit Verlagsgruppe hat ihre Vermarktungseinheit umbenannt: Ab sofort firmiert sie unter dem Namen Zeit Advise. Zuvor bekannt als Zeit Media, bündelt die neue Marke alle Dienstleistungen, die Kunden dabei unterstützen, ihre Werbung und Themen innerhalb des „Zeit“-Kosmos zu präsentieren. Der Claim „Gemeinsam stark kommunizieren“ soll die Partnerschaft zwischen Vermarkter und Kunden hervorheben. Zeit Advise bietet neben dem klassischen Anzeigengeschäft auch Lösungen im Content Marketing, Event-Kooperationen sowie Beratungs- und Evaluationsangebote an. Der neue Markenauftritt wird durch eine B2B-Werbekampagne unterstützt, die von der Agentur Tabula Rasa entwickelt wurde. dwdl.de, horizont.net, zeit-verlagsgruppe.de

Bauer Media Group fokussiert sich auf Publishing und Audio: Die Bauer Media Group hat ihren Transformationsprozess abgeschlossen und konzentriert sich nun auf die beiden Kernbereiche Publishing und Audio. Der Hamburger Medienkonzern, der 2025 sein 150-jähriges Bestehen feiert, hat sich in den letzten Jahren von seinen Investments außerhalb des Mediengeschäfts getrennt und starke Partner für das OCP-Geschäft gewonnen. Im Publishing will die Bauer Media Group die Lebenszyklen ihrer gedruckten Zeitschriften optimieren und das rückläufige Printgeschäft durch den Ausbau digitaler Aktivitäten ausgleichen. Im Audio-Bereich sollen Investitionen in Digitalisierung und Wachstumsmärkte getätigt werden, während gleichzeitig die Strukturen im traditionellen Broadcasting-Geschäft gestrafft werden. Zum 1. Oktober 2024 wurde zudem das Executive Board neu besetzt: Neben Verlegerin Yvonne Bauer werden Gerald Mai (Group CLO & Operations), Jan Wachtel (Publishing) und Vivian Mohr (Audio) als Business Presidents Teil des Boards. Die Suche nach einem Group CFO ist noch im Gange. new-business.de

Eva Schulz und Jan Lorenzen erhalten den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2024 für ihre bedeutenden Beiträge zum kritischen Fernsehjournalismus. Eva Schulz wird für ihre Reihe über die politische Lage in Sachsen, Thüringen und Brandenburg gewürdigt, während Jan Lorenzen für seine Dokumentationen „Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten“ und „Die große Angst: Zukunft in Ostdeutschland“ ausgezeichnet wird. Die Jury verleiht zudem einen Sonderpreis an Fabian Köster und Lutz van der Horst für ihr „heute-show spezial: Zwei Besserwessis im Osten“, das die Absurditäten moderner Wahlkämpfe humorvoll und scharf beleuchtet. Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis 2024 geht an den freien Journalisten Paul Schwenn, der für seine akribischen Recherchen in unterschiedlichen Themenbereichen bekannt ist und nun eigene Dokumentationen gestaltet. hanns-joachim-friedrichs.de

Ein erneuter Verdi-Streik legte Ende September teilweise das NDR-Programm. Die Gewerkschaft Verdi rief rund 4400 NDR-Beschäftigte zum Streik auf, um so eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent zu fordern. Angesetzt war der Warnstreik für die Sender ARD und ZDF, massiv betroffen war letztendlich vor allem der NDR. Der nächste Verhandlungstermin mit dem NDR war für Anfang Oktober vereinbart. Sollte es zu keiner Einigung kommen, hat die Verdi weitere Streiks angekündigt.

Kurzmeldungen

  • Das Hamburger Straßenmagazin „Hinz & Kunzt“ bekommt einen Ableger für Kinder. taz.de
  • Der „Spiegel“ verschenkte Mitte September 15.000 Duo-Abos an Leser unter 30 Jahren, wodurch insgesamt 30.000 junge Menschen Zugang zu allen Inhalten von „Spiegel+“ erhalten. spiegel.de
  • In Hannover wurden die Madsack Awards zum zweiten Mal verliehen; unter den Preisträgern war Julia Weigelt, die für ihre Recherchen zur Sanierung einer gefährlichen Chemiewaffen-Altlast ausgezeichnet wurde. haz.de

Köpfe

  • Ilka Steinhausen wird ab dem 1. Januar 2025 neue Programmdirektorin des Norddeutschen Rundfunks und verantwortet künftig die Angebote von NDR Info, NDR Kultur, NDR 2, N-JOY sowie die NDR-Ensembles. ndr.de
  • Cordula Meyer ist seit dem 1. Oktober stellvertretende Chefredakteurin des „Spiegels“ neben Melanie Amann und Thorsten Dörting. gruppe.spiegel.de
  • Christoph Farkas, bislang Redakteur und interimistischer Redaktionsleiter von „Zeit Campus“, wird neuer Chefredakteur des Magazins nachdem Martina Kis im Juni zum „Spiegel“ gewechselt ist.meedia.de
  • Niclas Hübner wird am 1. November 2024 neuer Vertriebsleiter von NDR Media und Geschäftsführer von NDRB Sales & Service, während Ronja Böhlke zum Wort & Bild Verlag wechselt. new-business.de
  • Jan Zerbst wird neuer Programmdirektor von Radio FFN, übernimmt die musikalische und programmatische Ausrichtung des Senders von Gehrung und bleibt gleichzeitig Autor und Interpret seiner Kolumne „Die Welt in 30 Sekunden“. meedia.de
  • Britta Ermrich wird neue Leiterin von „Spiegel Media“ und folgt auf Hannes Engler, während Mark-Olaf Winter und Bastian Nissen als stellvertretende Leiter fungieren. gruppe.spiegel.de
  • Niclas Hübner wird neuer Leiter der NDR Media GmbH und ersetzt damit Ronja Böhlke. meedia.de
  • „Zeit“ und „Zeit Online“ haben mit Fritz Habekuß ihren ersten internationalen Klima- und Umweltkorrespondenten mit Sitz in Nairobi ernannt, während Thomas Fischermann ab Januar 2025 das neue Büro in Singapur leiten wird. newsroom.de

Projekte und Recherchen

KI-Reifegrad-Report zeigt Optimierungspotenziale in Medienhäusern auf: Laut dem aktuellen KI-Reifegrad-Report von BDZV und Retresco haben lediglich 40 Prozent der befragten Medienhäuser einen verantwortlichen Ansprechpartner für Künstliche Intelligenz benannt. Die Umfrage unter Geschäftsführern und Chefredakteuren zeigt, dass 41 Prozent ihren redaktionellen KI-Reifegrad nur mit zwei von fünf möglichen Stufen bewerten. Der Bericht hebt zudem die Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit als entscheidende Faktoren für den Erfolg von KI-Anwendungen hervor. Obwohl 85 Prozent der Medien bereits generative KI einsetzen, erfolgt dies noch nicht flächendeckend. Besonders im Textbereich sind KI-Anwendungen verbreitet, während sie in den Bereichen Bild (34 Prozent), Video (18 Prozent) und Audio (16 Prozent) weniger häufig genutzt werden. 97 % der Befragten sehen in KI eine Möglichkeit zur Effizienzsteigerung und zur Verbesserung der inhaltlichen Qualität. Laut Retresco-CEO Johannes Sommer werden die Potenziale von generativer KI noch nicht voll ausgeschöpft. kress.de

Top-Nachrichtenseiten sperren KI-Zugriff, minderwertige Quellen profitieren: Laut einer Erhebung der Daten-Organisation News Guard haben 67 Prozent der führenden Nachrichten-Websites, die für hohe Faktengenauigkeit stehen, Systeme implementiert, um KI-Modelle von der Nutzung ihrer Inhalte auszuschließen. Dies führt dazu, dass Künstliche Intelligenz zunehmend auf minderwertige Nachrichtenquellen zurückgreifen muss, die ihre Inhalte für KI-Modelle freigeben. Die Abwehrhaltung hochwertiger Nachrichtenplattformen steht im Kontext der Diskussion um Urheberrechtsverletzungen. Diese Seiten, darunter „Der Spiegel“, „NBC News“ und der „Guardian“, fordern Lizenzgebühren von KI-Unternehmen, bevor sie deren Zugriff auf ihre Inhalte zulassen. Eine Analyse von News Guard zeigt, dass Websites mit niedrigen Bewertungen, die häufig falsche oder irreführende Informationen verbreiten, eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, in die Trainingsdaten von KI-Modellen aufgenommen zu werden. Dazu zählen Publikationen wie „The Epoch Times“ und „Zero Hedge“, die für ihre fragwürdigen Inhalte bekannt sind. Die Intransparenz der führenden KI-Unternehmen bezüglich der Datenquellen bleibt ein zentrales Problem, da unklar ist, welche Inhalte für ihre Chatbots verwendet werden. meedia.de

Vertrauen in Medien sinkt: Ostdeutsche Bevölkerung skeptischer:
Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt, dass eine überwältigende Mehrheit der Deutschen guten Journalismus und qualitativ hochwertige Medien für unverzichtbar hält. 88 Prozent der Befragten betrachten Journalismus als wichtig für die Gesellschaft, 91 Prozent halten ihn für entscheidend für das Funktionieren der Demokratie. Allerdings ist das Vertrauen in etablierte Medien, insbesondere in Ostdeutschland, deutlich niedriger: Nur 29 Prozent der Befragten dort vertrauen überregionalen Zeitungen, während der gesamtdeutsche Wert bei 57 Prozent liegt.
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen wird von 77 Prozent als vertrauenswürdig eingestuft, regionale Tageszeitungen erreichen 65 Prozent. Im Gegensatz dazu gelten soziale Medien nur bei 12 Prozent als zuverlässig; 57 Prozent der Befragten halten viele Informationen dort für unglaubwürdig. Zudem sehen 89 Prozent die sozialen Netzwerke als verstärkenden Faktor für die gesellschaftliche Spaltung. Die Erhebung basiert auf Befragungen von Personen ab 16 Jahren in der gesamten Bundesrepublik. newsroom.de, mediendienst.kna.de

Deutsche Presseagentur erhält über 2,3 Millionen Euro Staatsförderung: Die Deutsche Presseagentur dpa hat seit 2021 mehr als 2,3 Millionen Euro an staatlichen Fördergeldern für verschiedene Projekte erhalten, wie aus einer Recherche des „Medium Magazins“ hervorgeht. Der größte Teil, etwa 1 Million Euro, fließt in das Großprojekt „Jahr der Nachricht“, das zusammen mit dem Partnernetzwerk #UseTheNews junge Menschen über die Bedeutung vertrauenswürdiger Nachrichten informieren soll. Trotz der Kritik an der staatlichen Förderung und Bedenken bezüglich der Unabhängigkeit der Nachrichtenagentur weisen Geschäftsführer Peter Kropsch und Chef­redakteur Sven Gösmann diese Vorwürfe zurück. Kropsch sieht in der Kritik, vor allem aus konservativen Kreisen, ein „negatives Framing“ und betont, dass die Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen nicht problematisch sei. Er erklärt, dass es eine „Firewall“ zwischen den geförderten Projekten und der Redaktion gibt. Gösmann ergänzt, dass Fördergelder für die Redaktion keine Rolle spielen und der Fokus stets auf der Nachricht liege. turi2.de, shop.oberauer.com

BEST PRACTICE

Zukunft des Radios im vernetzten Auto: Laut Gereon Joachim, Vice President Automotive Sales & Strategy bei Xperi, gewinne das Radio im Kontext vernetzter Fahrzeuge zunehmend an Bedeutung. Immerhin bleibt das Radio bei über 90 Prozent der Bevölkerung beliebt, wobei die mobile Nutzung besonders hoch ist. Das geht aus einer Erhebung der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse hervor. Vernetzte Autos, die als „Supercomputer auf Rädern“ agieren, bieten nun neue Möglichkeiten zur Personalisierung des Audioerlebnisses. Trotz der zentralen Rolle des Radios in modernen Infotainmentsystemen hinkt die Branche in der Analyse von Hörerdaten hinterher. Um die Hörerbindung zu verbessern, sollten Sender präzise Daten über ihre Inhalte bereitstellen und die Nutzung von Metadaten optimieren. Lösungen wie DTS Auto Stage ermöglichen es, Inhalte basierend auf Nutzerpräferenzen intelligent zu empfehlen. Joachim warnt jedoch, dass die Verzögerung bei der Implementierung von Programm-Metadaten negative Auswirkungen auf das Nutzererlebnis haben könnte. Die Radiobranche muss diese Entwicklungen schnell aufgreifen, um im Wettbewerb mit digitalen Alternativen bestehen zu können. meedia.de

„FAZ“ nutzt KI zur Artikelzusammenfassung in Nachrichten-App: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ hat seit September 2023 eine neue Funktion in ihrer Nachrichten-App eingeführt, die auf generativer KI basiert. Abonnenten erhalten die wichtigsten Informationen und Kernaussagen eines Artikels in vier prägnanten Punkten. Die KI-generierten Zusammenfassungen sind entsprechend gekennzeichnet, und Nutzer können diese bewerten oder Fehler melden. Für die Funktion verwendet die „FAZ“ ein GPT-Modell von Open AI, das den Artikeltext analysiert und zusammenfasst. Marina Sorg, Head of Product Development, berichtet, dass durch kontinuierliche Qualitätsprüfungen eine hohe Zusammenfassungsqualität erreicht wurde, auch wenn derzeit 1 bis 1,5 Prozent als fehlerhaft gemeldet werden. Die neue KI-Funktion wird von den Nutzern gut angenommen; in 82 Prozent der Rückmeldungen wird die Zusammenfassung als „hilfreich“ bewertet. Zudem konnte die „FAZ“ durch diese Innovation neue Abonnenten für „FAZ+“ gewinnen. Die Einführung der KI-Technologie ermöglicht es der Redaktion, Zeit zu sparen und gleichzeitig einen zusätzlichen Wert für die Leser zu schaffen. kress.de

TERMINE

MVFP Future Media Now 2024 am Mittwoch, 13. November 2024, ab 9:30 Uhr, digital. Anmeldung erforderlich. mvfp-akademie.de

  • NDR Info News Fair am Mittwoch, 16. Oktober 2024, ab 15:30 Uhr. Die Anmeldung ist geschlossen, aber die Diskussion wird von NDR Info aufgezeichnet und am Sonntag, 20. Oktober, um 19 Uhr gesendet. ndr.de
  • NxM Medienkonferenz am Samstag, 16. November 2024, ab 14 Uhr, Paul-Lincke-Ufer 21, 10999 Berlin. Die Veranstaltung ist ausgebucht, aber es gibt eine Warteliste. neuemedienmacher.de

AUS-, WEITER UND FORTBILDUNG

Der kommende online stattfindende „Freischreiber“-Stammtisch in Schleswig-Holstein beschäftigt sich mit dem Thema „Honorare gut verhandeln“. Bei dem Stammtisch wird Carolina Torres, freie Journalistin und Co-Leiterin der Freischreiber-Geschäftsstelle, über die Verhandlung guter Honorare sprechen. Nach einem 20- bis 30-minütigen Input können Teilnehmer Fragen stellen. Der Honorarreport 2024, der große Unterschiede in den Stundenhonoraren aufzeigt, wird ebenfalls thematisiert. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 6. November 2024, um 18:00 Uhr über Zoom statt. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. freischreiber.de

Journalistenpreise

Der „True Story Award 2025“ ruft zur Einreichung von veröffentlichten Berichten aus aller Welt auf, wobei die Frist bis zum 22. Oktober 2024 läuft. Der Preis wird in drei Kategorien vergeben: „Research“ für die Qualität der journalistischen Recherche, „Storytelling“ für das erzählerische Talent eines Journalisten und „Impact“ für die gesellschaftliche Relevanz eines Berichts. Jede Kategorie ist mit 20.000 USD dotiert. Eingereicht werden können Berichte, die zwischen dem 1. Oktober 2023 und dem 30. September 2024 veröffentlicht wurden, in einer der zehn wichtigsten Weltsprachen oder als Übersetzung. truestoryaward.org

Der „Herbert Pichler Inklusions-Medienpreis“, der von „Licht ins Dunkel“ in Gedenken an den verstorbenen Präsidenten des Österreichischen Behindertenrates Herbert Pichler vergeben wird, honoriert exzellente Berichterstattung zu Inklusionsfragen und fördert Beiträge, die von oder in Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderungen erstellt wurden. Einreichungen sind bis zum 31. Oktober 2024 per E-Mail möglich, wobei die Beiträge im Zeitraum vom 1. August 2023 bis 31. Juli 2024 im deutschen Sprachraum veröffentlicht sein müssen. lichtinsdunkel.orf.at

Der „Wächterpreis der Tagespresse“ wird jährlich für herausragende publizistische Leistungen verliehen, die sich mit dem Aufdecken von Missständen, der Abwehr sachfremder Einflüsse auf die Presse und der Stärkung der verfassungspolitischen Funktion der Tagespresse beschäftigen. Journalisten, freie Mitarbeiter und Verleger können teilnehmen, indem sie ihre Berichte oder Reportagen, die zwischen dem 1. September des Vorjahres und dem 31. August des laufenden Jahres in der deutschsprachigen Tagespresse veröffentlicht wurden, einreichen. Die Einsendungen müssen bis zum 30. November an die Stiftung „Freiheit der Presse“ in Bad Vilbel gesendet werden. anstageslicht.de

Förderungen und Ausschreibungen

Deutsche Studierende der Journalistik und verwandter Fächer können sich für ein dreiwöchiges Intensivprogramm in den USA bewerben, das von der RIAS Berlin Kommission organisiert und größtenteils von der deutschen Bundesregierung finanziert wird; dabei erhalten 15 herausragende Studierende Einblicke in die amerikanische Politik und den Journalismus, besuchen Institutionen und treffen Experten. Bewerbungsfrist ist am Mittwoch, 30. Oktober 2024. riasberlin.org

Das Deutsch-Nordeuropäische Programm dient dem Austausch zwischen Deutschland und den nordischen sowie baltischen Staaten. Es ermöglicht insgesamt bis zu 22 Journalisten ein Arbeitsstipendium: Teilnehmer aus den nordischen und baltischen Ländern besuchen deutsche Redaktionen, während elf deutsche Stipendiaten in je eines der acht Partnerländer reisen. Ziel des Programms ist es, das Verständnis für die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den jeweiligen Ländern zu fördern. Bewerbungsschluss ist am Freitag, 15. November 2024. ijp.org

und bis nächsten Monat

„20 Minuten“ räumt Fehler bei KI-generierten Personen für Leser-Testimonials ein: In der Jubiläumsausgabe zum 25. Geburtstag der Schweizer Zeitung „20 Minuten“ wurden zwei nicht existierende Leser als Testimonials vorgestellt. Ein Nutzer auf der Plattform X entdeckte Unstimmigkeiten bei den Bildern, die zur Aufdeckung führten. Chef­redakteurin Désirée Pomper gestand einen „fundamentalen Verstoß“ gegen die publizistischen Leitlinien ein, da zwei Redaktionsmitglieder in Eigenregie KI-generierte Fotos und Zitate verwendet hatten. Eines der Zitate stammte zudem nicht von einem echten Community-Mitglied. Pomper erklärte, dass weder die Chefredaktion noch die Redaktionsleitung über diese Handlungen informiert waren und kündigte an, den Vorfall intern aufzuarbeiten. Trotz des Vorfalls äußerte Pomper, dass ihr Vertrauen in die Redaktion ungebrochen sei und die Glaubwürdigkeit der Zeitung weiterhin im Vordergrund stehe. kress.de