
RBB-Freie protestieren nach Scheitern der Tarifgespräche, RBB-Compliance-Untersuchung durch Lutz-Abel wird beendet, Politico startet in Deutschland
WILLKOMMEN
Lieber Leserinnen und Leser,
einmal im Monat bereiten wir mit dem Mediensalon-Newsletter alles Relevante aus der Berliner Medien-Szene kurz und kompakt auf. Natürlich immer rechtzeitig, um auf den kommenden Mediensalon hinzuweisen, der meist am letzten Donnerstag im Monat in der TAZ-Kantine stattfindet. Aber nicht nur unsere Events, sondern auch alle relevanten Branchenveranstaltungen wollen wir auflisten. Falls ihr Tipps und Hinweise habt, bitte schickt sie an newsletter@mediensalon.berlin
Den Mediensalon gibt es inzwischen seit mehr als zehn Jahren. Entstanden ist er als Stammtisch von netzwerk recherche und entwickelte sich im Lauf der Jahr fort zu seiner jetzigen Form. Der Mediensalon setzt auf Flexibilität bei Themen und Format. Er hat sich durch eine Mischung aus Präsenz- und Online-Formaten als Forum für Diskussionen zu medienpolitischen Themen bewährt. Die behandelten Themen reichen von der Zukunft des Journalismus und dem Umgang mit rechten Populisten und Fake News, bis hin zu #MeToo und Influencern. Eine markante Veranstaltung war die Diskussion zum ›Fall Relotius‹. Der Mediensalon ist heute ein hybrides Veranstaltungsformat, damit ist eine breitere Beteiligung möglich.
Beim RBB kehrt keine Ruhe ein; die Freien haben nach dem Scheitern der Tarifgespräche protestiert und gezeigt, wie sehr das Programm von ihrer Arbeit abhängig ist. Derweil wird die Compliance-Untersuchung beendet; ist zu teuer und so viel wohl auch nicht mehr aufzuklären. Nachdem Springer angekündigt hat, Stellen abzubauen und durch Künstliche Intelligenz ersetzen zu wollen, kümmert sich ein Team um Niddal Salah-Eldin und Samir Fadlallah. Und es gibt was zu Feiern: Der DJV hat den Preis „Der lange Atem“ verliehen u.a. an Hermann M. Schröder von der MAZ für seine Recherche zum Skandal um die Stadtwerke in Bad Belzig.
Herzliche Grüße
Christoph Nitz und Egon Huschitt
MEDIENSALON PREVIEW
Save the-Date: 22. November 2023
Journalistische Grenzgänger – Diskussion zu den Reportage-Formaten von funk.
Ab August geht es weiter mit unseren monatlichen Diskussionen. Als Save-the-Date wollen wir Ihnen und Euch schon einmal die Diskussion im November präsentieren.
Die Otto-Brenner-Stiftung veröffentlichte im Mai eine Studie über die Reportage-Formate des öffentlich-rechtlichen Content-Netzwerks „funk“, die hauptsächlich eine junge Zielgruppe anvisieren. Bei der Untersuchung wurde die Art und Weise analysiert, wie diese Formate Wirklichkeit darstellen.
Die Analyse von 1.155 Videos ergab, dass diese Formate stark durch subjektiven Journalismus geprägt sind, wobei die Erzählweise und Subjektivität besonders bei STRG_F und Y-Kollektiv hervorsticht. Ein Großteil der Reportagen konzentriert sich auf Lebensweltthemen und wird gefühlsorientiert dargestellt, oft aus einer stark subjektiven Perspektive mit deutlichen Meinungsäußerungen der Journalisten. Dies erinnert an den ›New Journalism‹, eine Strömung aus den 1960ern und 70ern in den USA, die Subjektivität und narrative Elemente in den Journalismus einbrachte. Die Veröffentlichung dieser Studie führte zu einer Diskussion über die Rolle von Subjektivität im Journalismus, wobei Meinungen darüber auseinandergingen, ob solch subjektiver Journalismus, insbesondere im öffentlich-rechtlichen Sektor, angemessen ist.
NACHRICHTEN
RBB-Freie protestieren nach Scheitern der Tarifgespräche: Etwa 350 freie Mitarbeiter*innen des Rundfunk Berlin-Brandenburg starten erneut die Aktion „Wir sind nicht da“, indem sie sich für eine Woche „in den Urlaub abmelden“. Die Aktion ist eine Reaktion auf das Scheitern der Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaften DJV und Verdi haben beschlossen, die Verhandlungen mit der Interimsintendantin Katrin Vernau nicht fortzusetzen. Die Freien Mitarbeiter*innen hoffen auf bessere Arbeitsbedingungen und faire Honorare mit der neu gewählten Intendantin Ulrike Demmer. Das Programm wird während der Aktion betroffen sein, mit Archivmaterial im Fernsehen, weniger aktuelle Berichterstattung und vermehrten Wiederholungen im Radio. Der Videotext wird ebenfalls nicht regelmäßig aktualisiert werden können. Die Mitarbeiter*innen betonen, dass sie nicht für die Krise des RBB verantwortlich sind. tagesspiegel.de, dwdl.de
RBB: Compliance-Untersuchung durch Lutz Abel wird beendet: Der Verwaltungsrat und die Compliance-Beauftragte des Senders haben beschlossen, die Untersuchung aufgrund der bereits vergangenen Zeit, paralleler Ermittlungen und hoher Kosten zu beenden. Die beauftragte Kanzlei Lutz-Abel hat sieben Themengebiete untersucht, von denen zwei als weitgehend abgeschlossen bewertet wurden. Für die übrigen fünf ist eine weitere Prüfung der Unterlagen und eine weitere Gespräche erforderlich. Der rbb wird die gesammelten Erkenntnisse mit den Ergebnissen der anderen Untersuchungen abgleichen und eine Entscheidung über das weitere Verfahren treffen. Der Verwaltungsrat ist optimistisch, dass die Krise des RBB überwunden werden kann, betont jedoch die Notwendigkeit weiterer Sparmaßnahmen. tagesspiegel.de, rbb-online.de
Weimer Media Group kauft „Business Punk“ von Gruner + Jahr. dwdl.de
Politico startet in Deutschland: Der Nachrichtendienst Politico plant, in Deutschland zu starten und seinen Einfluss in Europa weiter auszubauen. In Zusammenarbeit mit Media Pioneer, einer digitalen Medienmarke mit Axel Springer als strategischem Partner, wird Politico in wenigen Monaten gelauncht. Die redaktionelle Unabhängigkeit beider Marken bleibt erhalten, während sie ihre Stärken für ihre jeweiligen Zielgruppen nutzen. Die Partnerschaft umfasst die Zusammenarbeit bei multimedialen Formaten sowie den Zugang zur Infrastruktur von Media Pioneer. Politico Deutschland soll eine wichtige journalistische Marke auf dem deutschen Markt werden und relevante Einblicke und Analysen bieten. axelspringer.com
Verleger Holger Friedrich verriet den ehemaligen „Bild“-Chef : Der Eigentümer des Berliner Verlags, Holger Friedrich, hatte Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt nach seiner Trennung vom Springer-Verlag persönlich geschrieben und seine Unterstützung in schwierigen Zeiten angeboten. Im April dieses Jahres wandte sich Reichelt tatsächlich an Friedrich, woraufhin dieser einen Brief an den Justiziar des Springer-Verlags schrieb. In dem Brief behauptete Friedrich, dass Reichelt interne Kommunikationen des Verlags weitergegeben habe, jedoch versicherte er, dass diese Unterlagen nicht veröffentlicht, sondern gelöscht wurden. Friedrich verteidigt das Verfahren in einem Artikel und betont, dass Gerichte in Hamburg und Berlin das Vorgehen der Berliner Zeitung als rechtmäßig bestätigt hätten. zeit.de; berliner-zeitung.de (Artikel)
Döpfner geht juristisch gegen Bericht über seine Geburtstagsparty vor: Springer-Chef Mathias Döpfner feierte seinen 60. Geburtstag Döpfner Ende Juni in Italien mit viele berühmte Promis. Der „Medieninsider“ berichtete über den Abend und nennten dabei manche der Gäste wie zum Beispiel wie Tesla-Boss Elon Musk und Netflix-Chef Reed Hastings ohne weiteren Informationen. Daraufhin kontaktierten seine Anwälte Medieninsider damit der Artikel gelöscht wird, es wäre nicht von Interesse über diese Feier zu berichten. Auch die Financial Times berichtete über die Geburtstagsfeier, doch außer einer Warnung vor der Veröffentlichung des Artikels ist Döphner nicht vorgegangen. Medieninsider bezeichnen das Verfahren als Einschüchterungsversuch. Eine endgültige Entscheidung wurde noch nicht getroffen, es drohen schwere finanziellen Konsequenzen. spiegel.de
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EinBlick – Der Podcast präsentiert die wichtigsten Nachrichten aus dem Gesundheitswesen immer freitags um 12 Uhr. Die rund zehnminütigen Folgen greifen auf, was in der vergangenen Woche gesundheitspolitisch relevant war und geben einen Ausblick auf kommende Ereignisse. Der EinBlick – Podcast bietet eine kompakte und unterhaltsame Möglichkeit, sich zu informieren und stellt eine Ergänzung zu den tieferen Analysen des EinBlick Newsletters dar. Immer freitags, ab 12 Uhr auf allen bekannten Podcast-Plattformen. open.spotify.com
Axel Springer gründet globales Team für generative Künstliche Intelligenz: Axel Springer hat ein Team für generative Künstliche Intelligenz gegründet, das von Niddal Salah-Eldin und Samir Fadlallah geleitet wird. Das Team besteht aus verschiedene Expert*innen und soll die Maßnahmen im Bereich generativer KI der generativen KI stärken und Innovationen fördern. Das Team wird sich auf Produkt- und Marktforschung, Startup-Deep-Dives, Prototyping und disruptive Szenarien sowie strategische Partnerschaften konzentrieren. Durch den Einsatz von generativer KI will Axel Springer seine Geschäftsmodelle verbessern und sich für die Zukunft vorbereiten. Die „Bild“ Zeitung bietet auch ab sofort ein Plugin für ChatGPT an, wo Nutzerinnen und Nutzer aktuelle Nachrichten abrufen können. KI wird auch in Zukunft das Layout der gedruckten Zeitung übernehmen. axelspringer.com, dwdl.de
Mitglieder helfen dem „nd“ aus der Krise: Die Berliner Tageszeitung nd befindet sich in einer finanziellen Krise mit einem Fehlbetrag von 635.000 Euro. Um damit umzugehen, werden Maßnahmen ergriffen, darunter das Einstellen der gedruckten Wochentagsausgabe an Kiosken und der Abbau von vier Vollzeitstellen. Die Belegschaft betont, dass viele Leser das Online-Abo nicht abgeschlossen haben und trotz gestiegener Klickzahlen zu wenig Zahlungen eingehen. Die Kostensteigerungen resultieren aus Inflation und Energiekrise. Seit dem 1. Januar 2022 wird das „nd“ von einer Genossenschaft herausgegeben. Um die Zeitung zu retten, wurde ein Aufruf gestartet, der Genossenschaft bis Ende August beizutreten. Bis jetzt sind bereits 1.000 Anträge auf Mitgliedschaft in der Genossenschaft eingegangen. verdi.de, taz.de
RBB-Chefredakteur kritisiert „Mima“-Moderatorin: Die Moderatorin Nadia Kailouli und Moderator Aimen Abdulaziz-Said gehören nicht mehr zum Team des ARD-„Mittagsmagazins“, das zum MDR wechselt. Kailouli und Abdulaziz-Said hatten auf Twitter geschrieben, dass die künftigen Moderator*innen einen ostdeutschen Hintergrund haben sollten, was für Kontroversen sorgte. RBB-Chefredakteur David Biesinger hat Kailouli daraufhin in einer internen Mail kritisiert. Die Mail wurde durch einen Bericht von „Business Insider“ bekannt. Es wird auch erwähnt, dass der MDR keine klare Position genommen hat was die Kommunikation mit den betroffenen Moderator*innen angeht. dwdl.de
Abstriche für Ralf Ludwig: Neuer MDR-Intendant verdient weniger als Karola Wille. dwdl.de
Berliner Rundfunk 91.4 verteidigt Marktführerschaft in Berlin: Der Radiosender der Hauptstadt ist mit 443.000 Hörerinnen und Hörern pro Tag in Berlin laut Media Analyse (ma) 2023 Audio II erneut auf Platz eins gelandet. mabb.de
Studio-Babelsberg-Chef hält trotz Auftragsflaute an Standort fest : Die Auftragslage im Studio Babelsberg sei zurzeit schlechter, aber es gebe keine Pläne, das Studio aufzulösen oder zu verkaufen, sagte Co-CEO Andy Weltman. Berichte über den Stillstand von Filmproduktionen und den Verkauf von Teilen des Grundstücks wurden als falsch dargestellt. Das Brandenburger Wirtschaftsministerium sieht keine Insolvenzanzeichen, ist aber enttäuscht über die fehlenden Investitionen. Das Studio Babelsberg hat eine lange Geschichte und plant, seine Marktposition durch den Fokus auf Serien und die Zusammenarbeit mit Cinespace zu stärken. rbb24.de
Was die „Letzte Generation“ mit Politiker*innen und Journalist*innen bespricht: In internen Protokollen wird von einem intensiven Austausch zwischen Klimaaktivist*innen und Politiker*innen berichtet. Die Aktivist*innen bauen ein Netzwerk von Unterstützern auf, darunter auch Polizist*innen. Die Dokumente zeigen Gespräche mit Grünen-Abgeordneten und eine Absicht, die SPD zu infiltrieren. Es wird auch über Kontakte zu Journalisten, darunter Jan Böhmermann und Anja Reschke, berichtet. Die Unterlagen deuten darauf hin, dass die „Letzte Generation“ radikalere Pläne verfolgt, als öffentlich bekannt. welt.de
Wissenschaftlicher Nachwuchspreis medius 2023 verliehen. mabb.de
MEDIENSALON REVIEW
Mediensalon von 26. Juni 2023
KI im Journalismus: Menschliche Kontrolle als Qualitätsmerkmal
Der Berliner Mediensalon konzentrierte sich auf die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) im Journalismus. Moderiert von Charlotte Bauer aus der Zentralredaktion der Funke Medien, wurde diskutiert, ob KI ein Werkzeug oder eine Bedrohung für Journalisten darstellt.
Roman-Francesco Rogat, Berliner FDP-Digitalexperte und ehemaliges Mitglied des Abgeordnetenhauses, betonte die Notwendigkeit eines „gesunden Misstrauens“, das man gegenüber ChatGPT-Texten haben sollte, genauso wie gegenüber jedem anderen Text.
Christian Füller von Table.Media, sah KI skeptischer: „Ich sehe ChatGPT total misstrauisch“, meinte er, fügte jedoch hinzu, „man muss es in der Medienbranche aber ausprobieren.“
Tobias Schulze, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Digitalisierung für Die Linke im Abgeordnetenhaus Berlin, warf ein: „In China und anderen Diktaturen dient KI der Überwachung, nicht der Information.“
Steffen Grimberg, Vorsitzender des DJV Berlin, betonte die potenziellen Vorteile von KI im Journalismus: „KI kann Zeit schaffen für mehr Recherche, weil KI Routinearbeiten übernehmen kann.“ Doch er forderte auch: „Bei KI-Texten muss es eine neue Form des Vier-Augen-Prinzips geben. Nichts darf veröffentlicht werden, ohne dass ein Mensch es kontrolliert hat.“
Stefan Ziller, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Abgeordnetenhaus und Sprecher für Digitalisierung, stellte die Bedeutung der menschlichen Überprüfung in den Vordergrund: „Die Kennzeichnung sollte explizit darstellen, dass das Produkt von einem journalistisch ausgebildeten Menschen überprüft wurde.“
Die Notwendigkeit einer EU-Regulierung wurde ebenso betont, wobei Rogat die Vorteile der EU im Vergleich zu USA und China hervorhob. Grimberg wies auf die langwierigen europäischen Lösungsansätze hin und betonte: „Die Zeit haben wir nicht.“
Abschließend wurde deutlich, dass KI das Medienumfeld verändert, jedoch Schulze pessimistisch in Bezug auf die Medienkompetenz der Menschen war: „Ich bin wirklich pessimistisch, dass Leute selbstverantwortlich mit solchen Tools umgehen können.“
Mehr lesen zum letzten Mediensalon: „KI im Journalismus: Menschliche Kontrolle als Qualitätsmerkmal“ auf freitag.de.
Den letzten Mediensalon könnt Ihr hier auf Facebook anschauen oder hier als Podcast anhören.
Medieninsider-Chefredakteur Marvin Schade erhält durch die Klage von Mathias Döpfner kostenlose PR für seine Online-Plattform. Statt der Financial Times, die ebenfalls einen Artikel über seinen in Italien groß gefeierten 60. Geburtstag veröffentlichte, griff der Springer-Chef ein kleines Medium an. David gegen Goliath?
Sinkt Gabor Steingarts Medienboot? Michael Bröcker verlässt das Schiff Ende des Jahres, Gordon Repinski bleibt mit einem Bein an Bord. Er soll Chef von Politico werden, welches Springer in Deutschland zusammen mit „The Pioneer“ an den Start bringen möchte. Steingart sitzt bald (fast) alleine am Steuer.
Kurt Krömer im Kontakt mit dem RBB: Nach dem Ende der Sendung „Chez Krömer“ beim Berlin Brandenburg Rundfunk wurde keine neue Zusammenarbeit bekannt gegeben. Auch wenn das Verhältnis zwischen dem Comedian und dem RBB nach wie vor gut ist, gibt es trotz Krömers Erfolg in anderen Produktionen und Formate keine konkreten Pläne für die Zukunft. tagesspiegel.de
Zero One Film meldet Insolvenz an: Die Filmproduktion nennt als Insolvenz Gründe die gestiegenen Produktionskosten, die sinkenden Kinobesucher*innen und hohe Inflation. Produzent und Geschäftsführer Thomas Kufus und Mitgesellschafter und Dokumentarfilmer Volker Heise hoffen auf Investoren um die Firma zu retten. sueddeutsche.de
Eine Nacht bei Julian Assange? „WamS“ muss Behauptung über NDR-Reporter zurücknehmen: Die „Welt am Sonntag“ hat die Integrität des NDR-Investigativjournalisten John Goetz in Frage gestellt und behauptet, er habe eine Nacht mit Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London verbracht. Der NDR und Goetz wiesen die Vorwürfe zurück. Recherchen ergaben, dass die „Welt am Sonntag“ unsauber recherchiert hatte. uebermedien.de
Jan Fleischhauer bekommt eigenes Late-Night-Format: Jan Fleischhauer erhält eine wöchentliche Late-Night-Show mit dem Titel „Fleischhauers Welt“ auf der neuen Plattform Nius. tagesspiegel.de
Deutsche Welle scheitert erneut mit Kündigung einer Mitarbeiterin: Wegen antisemitschen Vorwürfe sollte eine Mitarbeiterin des Auslandsrunfunk entlassen werden. Doch das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg urteilte es sei keine arbeitsvertragliche Pflichtverletzung geschehen und bestätigte eine vorherige Entscheidung des Bundesarbeitsgericht von 2022. Eine Revision wurde nicht zugelassen. tagesspiegel.de
BEWEGUNGSMELDER
Stephan Schmitter in der Nahaufnahme. „Ich bin kein Freund des Hätte, Könnte, Würde oder Vielleicht“: Stephan Schmitter, der ehemalige Radiomanager und jetzige Geschäftsführer von RTL Deutschland, hat seit seinem Amtsantritt im November 2022 für Stabilität gesorgt. Trotz Bedenken über seine Fähigkeiten im Fernsehbereich, hat er seine Kompetenz bewiesen und das Vertrauen der Mitarbeiter*innen gewonnen. Schmitter plant, weiterhin Stabilität und Klarheit in das Unternehmen zu bringen und setzt auf Marktanteilegewinne. Ziel ist, RTL zum Marktführer in den Zielgruppen 14 bis 59 und 14 bis 49 zu machen. dwdl.de
ZDF-Journalist Theo Koll geht in den Ruhestand: Seit 2018 Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios, überlässt nun Koll Ende des Jahres Diana Zimmermann die Leitung des ZDF-Studios in Berlin. Johannes Hano, zurzeit Studioleiter in New York, wird ab Oktober die Leitung des Studios in Singapur als Nachfolger von Normen Odenthal übernehmen. dwdl.de
Christine Dankbar wird Politikchefin der Frankfurter Rundschau: Zuletzt politische Korrespondentin bei der Berliner Zeitung wird ab den 1. September Christine Dankbar das Politikressort der Frankfurter Rundschau leiten. Dankbar folgt auf Martin Benninghoff, der als China-Korrespondent zum Handelsblatt wechselt. mediengruppe-frankfurt.de
Björn Böhning zum Nachfolger von Alexander Thies gewählt: Björn Böhning ist nun neben seiner Funktion als Geschäftsführer der Produzentenallianz auch Sprecher des Gesamtvorstandes. Er wurde in Berlin zum Nachfolger von Alexander Thies gewählt, der dieses Amt 15 Jahre lang ausübte. dwdl.de
Eva Bauer wird neue Fotochefin bei “Bild”: Die Nachfolgerin von Fotochef Thorsten Fleischhauer war zuvor Photo Director bei Falstaff und ehemalgie Fotochefin bei „BamS“. turi2.de
Neuer Co-Ressortleiter für taz berlin: Rainer Rutz wird ab 15. August gemeinsam mit Marie Frank das Berliner Lokalressort der taz leiten. Seit 2020 ist Rutz bei der nd tätig und hat das Ressort Hauptstadtregion geleitet. blogs.taz.de
Bild-Korrespondent Carl-Victor Wachs und Volkswirt Philipp Despot verstärken INSM: Ab September wird Bild-Bundestagskorrespondent Carl-Victor Wachs der neue Kommunikationschef der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft INSM. Der Ökonom Philipp Despot, aktueller wissenschaftlicher Mitarbeiter beim CDU-Bundestagsabgeordneten Tilman Kuban verstärkt auch in Kürze das volkswirtschaftliche Team von INSM. presseportal.de
Kerstin Münstermann soll in die Chefredaktion der Rheinischen Post aufrücken: Die Leiterin der Parlamentsredaktion der Rheinischen Post, Kerstin Münstermann steigt als Mitglied der Chefredaktion der Rheinischen Post auf. Zuvor war Münstermann Chefkorrespondentin Politik in Berlin bei der Funke Mediengruppe. kress.de
Deutschland-Chefin Christiane Schulz steigt bei Edelman auf: 2019 hat Christiane Schulz die CEO Position bei der PR-Agenturnetzwerk Edelman übernommen. Zukünftig wird Schulz, neben ihre Rolle als Deutschland-Chefin, für das regionale Kundenportfolio von Edelman als Regional Client Leader verantwortlich sein. horizont.net
Michael Bröcker verlässt die Chefredaktion von The Pioneer: Nach vier Jahren als Chefredakteur der Media Pioneer Publishing AG und The Pioneer wird Michael Bröcker Ende des Jahres seinen Posten aufgeben, er bleibt aber weiterhin Gesellschafter. Gordon Repinski, ehemaliger Spiegel-Journalist und seit 2020 Vizechefredakteur bei »The Pioneer« soll ein Angebot bekomme haben, die Chefredaktion von „Politico“ zu übernehmen, berichtet »Medieninsider«. Steingart lässt das dementieren. Nachfolger*innen wurden nocht nicht bekannt gegeben. spiegel.de, kress.de
PROJEKTE UND RECHERCHEN
Banksy – Rebellion oder Kitsch?: Wer ist Banksy und warum sind seine Werke sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch in der Kunstszene so beliebt? Wenig ist von dem britischen anonymen Künstler bekannt doch seine Werke und Kunstaktionen sind weltberühmt. In diese neunteilige Podcast-Serie wird das Leben und Werk des Street Art Künstler Banksy erzählt. ardaudiothek.de
Neuland – Podcast des Hasso Plattners Institut: Das IT-Institut Hasso Plattner bietet einen neuen Podcast zu digitalen Trends und neue Entwicklungen der digitalen Welt. Expert*innen besprechen in jede Sendung ein aktuelles Thema wie zum Beispiel den Einfluss von KI auf die Kreativität oder Sicherheit im Netz. podcast.hpi.de
Klimawandel – so (un)wichtig ist er deutschen Medien: Der Klimawandel betrifft jeden, doch machen die Medien genug? Jonathan Schulenburg diskutiert mit Stefan Paulus von Azernisüber die Bericherstattung des Klimawandels in deutsche Onlinemedien. Leonie Sontheimer, freie Journalistin und Mitbegründerin des Netzwerks Klimajournalismus, wird ebenfalls zu dem Gespräch eingeladen. ardaudiothek.de
FORUM
Reinhard Springer, Werbelegende, Markenberater und Fonds-Gründer proud@work: Der Podcast On the Way to New York bietet ein Live-Interview von der NWX2023 mit dem ehemaligen Agenturunternehmer und Gründer des Investmentfonds “proud@work” Reinhard Springer. Obwohl er 75 Jahre alt ist, beeindruckt Springer mit seiner kindlichen Neugier und seiner Leidenschaft, die Zweifel an seinem Alter aufkommen lassen. Mit dem Fonds proud@work, den er zusammen mit Konstantin Jacoby gegründet hat, übersetzen sie ihre unternehmerische These in eine Investitionsmöglichkeit, die aufzeigt, dass Unternehmen, die ihre Mitarbeiter gut behandeln, erfolgreicher sind. newwork.podigee.io
Düzen Tekkal und Khesrau Behroz über den Umgang mit der AfD und ihren neuen Podcast: Politikwissenschaftlerin und Menschenrechteaktivistin Düzen Tekkal und Journalist Khesrau Behroz bietet ab jetzt einen neuen Podcast, „Tekkal & Behroz“. Jede Woche sprechen sie eine Stunde lang über die Themen, die sie bewegen und hinterfragen dabei, wie man über bestimmte Nachrichten berichtet. Mit Abstand soll über den Ursachen und die Bedeutung der aktuellen politischen Events in dem Podcast gesprochen werden. Ziel ist es auch, die Sichtweise von zwei Menschen mit Migrationshintergrund darzustellen. Eine Sichtweise, die in den deutschen Medien noch zu wenig präsent ist. „Wir sind keine Gäste mehr in Deutschland, sondern auch Gastgeber“, erklärt Behroz. Auf die Frage, wie man mit den steigenden Zahlen der AfD umgehen solle, antwortet Tekkal man müsse sich dringend auf die 80 Prozent konzentrieren die diese Partei nicht wählen und auf deren Bedürfnisse eingehen: „Jedes Thema, das wir nicht angehen, wird von Parteien wie der AfD besetzt und für den Eigenzweck benutzt“ so Tekkal. stern.de
Neuer Markenauftritt für Brandenburg – 3 Fragen an Tobias York, Gründer und Geschäftsführer bei I Like Visuals: Die Werbeagentur I LIKE VISUALS hat das neue Image von der Region Brandenburg gestaltet mit dem Motto “Brandenburg – mehr brauchst du nicht”. Die neue Markenstrategie für Brandenburg zielt darauf ab, den Besuchern ein besonderes Erlebnis zu bieten und die ruhige und natürliche Atmosphäre der Region zu vermitteln, erklärt York. Der Markenauftritt wurde entwickelt, um eine einzigartige Identität zu schaffen und sich von anderen Bundesländern abzuheben. Dafür hat das Team bei I like Visuals viele Angebote der Region selber ausprobiert, Termine mit den Kunden fanden immer in anderen Orten Brandenburgs statt. Neben dem Tourismus wäre eine wirtschaftliche Imagekampagne interessant, um die Region für Unternehmen attraktiver zu machen. York und sein Team wären dafür bereit, obwohl eine Civey-Studie die Herausforderungen der Bürokratie in der Region deutlich macht. medianet-bb.de
BEST PRACTICE
Der billige Trick des Philipp da Cunha – und was Medien daraus lernen müssen: In einen vier-minütiges Video weicht SPD-Landespolitiker Philipp da Cunha immer wieder dieselbe Frage von einem NDR-Reporter aus. Auch wenn dieses Mittel Gang und Gebe in der Politik ist, ging das Video vom Interview viral und sorgt für Kritik an der Kommunikation in der politischen Branche. Im linearen Fernsehen werden diese Statements oft ohne die ursprüngliche Frage des Journalisten oder der Journalistin gesendet. Für die Zuschauer*innen ist dadurch keine Transparenz gegeben, ob die interviewte Person eine Frage ausgewichen ist, um ihre Botschaft durchzubringen. Interviews, die ungeschnitten im Internet veröffentlicht werden, könnten helfen, diese Tricks zu entlarven.
netzpolitik.org
Rat für deutsche Rechtschreibung. Empfehlung zum Gendersternchen: Der Rat für deutsche Rechtschreibung zählt Genderzeichen nicht zum deutschen Regelwerk. In einer neuen Ergänzung zu den Sonderzeichen listet der Rat auch die Genderzeichen innerhalb von Wörtern auf: Doppelpunkt, Unterstrich und Sternchen. Der Rat beabsichtigt nun, den staatlichen Stellen vorzuschlagen, das Amtliche Regelwerk um einen Abschnitt über Sonderzeichen zu ergänzen. Die voherigen Empfehlungen sind jedoch immer noch in Kraft. t-online.de
Berichterstattung über Femizide und der Umgang mit Überlebenden und Angehörigen: Eine Initiative von investigativen Journalistinnen hat einen Leitfaden veröffentlicht, wie Medien mit dem Thema Femizid umgehen können. Der Leitfaden betont die Notwendigkeit, den Kontext geschlechtsspezifischer Gewalt und Femizide zu beleuchten, strukturelle Probleme aufzudecken und die Rolle verschiedener Akteure bei der Prävention und Bekämpfung von Femiziden zu analysieren. Betont wird auch die Bedeutung, Femizide nicht herunterzuspielen oder zu romantisieren und Opfer nicht zu beschuldigen. Der Leitfaden gibt Empfehlungen für den Sprachgebrauch, die Erzählweise, Interviews mit Überlebenden und Angehörigen sowie den Schutz der Privatsphäre und Sicherheit. journalist.de
TERMINE
Montag, 24. Juli 2023, von 17:00 bis 21:00, Sommer-Empfang BCCG im Waldorf Astoria in Berlin. Der von der British Chamber of Commerce in Germany und SammlerUsinger Rechtsanwälte organisierte 9. Sommer-Empfang BCCG steht in diesem Jahr unter dem Motto „Die 15-Minuten-Stadt – Hat die City West Potenzial? berlinboxx.de
Samstag, 22 Juli von 16:00 bis 24:00 Uhr ALEX Berlin als Medienpartner beim Christopher Street Day am Brandenburger Tor. mabb.de
Mittwoch, 6. September ab 15:00 Uhr Lokaljournalismus-Kongress in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund. mabb.de
Mittwoch, 27. und Donnerstag 28. September ab 10:00 Uhr medianet COOP: MediaTech Hub Conference 2023, Babelsberg Studios. medianet-bb.de
Freitag, 29. ab 10:00 Uhr und Samstag, 30. September 2023 bis 15:00 Uhr SciCAR 2023 in der DASA – Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund. netzwerkrecherche.org
Donnerstag, 5. Oktober 2023 von 09:30 bis 17 Uhr Inspiration Day von MIZ Babelsberg und Netzwerk Recherche, MIZ Babelsberg. mabb.de
AUS-, WEITER UND FORTBILDUNG
Aufnahmeleiter*in Film/TV – in Kooperation mit der Deutschen Akademie für Fernsehen (DAfF). 31. Juli bis 22. September 2023. Anmeldungen unter: isff@ba-mitte.berlin.de, berlin.de
Journalistisches Schreiben Aufbaukursus der Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn: Grundlagen für Porträt und Reportage. 7. August 2023 von 14:00 Uhr bis 9. August 2023 16:00 Uhr. Anmeldung unter: fes.de
Der gelungene Auftritt der Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin: Rhetorik für Journalist_innen. 17. August 2023 ab 11:00 Uhr bis 18. August 2023 16:00 Uhr. Anmeldung hier: fes.de
STELLEN / ANZEIGE
Referent:in (m/w/d) Öffentlichkeitsarbeit und Pressekommunikation bei der Produzentenallianz politjobs.com, (Senior) Communications Manager (m/w/d) beim Non-Profit-Start-up JoinPolitics politjobs, Pressesprecher*in beim Landesverband Bündnis 90/Die Grünen Sachsen politjobs.com, Referentin (m/w/d) Politische Kommunikation bei SOS-Kinderdorf politjobs.com
JOURNALISTENPREISE
Preisverleihung Langen Atem: Am 11. Juli fand die 16. Verleihung vom Journalismus-Preis „Der lange Atem“. In die Kategorie „Der klassische lange Atem“ wurden die Journalisten Frederik Richter und Jonathan Sachse vom Recherche-Netzwerk Correctiv für ihren Beitrag „Der letzte Kampf einer selbstlosen Schwesternschaft“ ausgezeichnet. Seit 2017 recherchierten die zwei Journalisten über den ehemaligen Bethel Konzern. Ein Manager hatte eine Diakonie übernommen, mit der Folge, dass die Diakonissen seitdem unter anderem um ihre Rentenansprüche kämpfen mussten. Mit seiner tiefgründige Recherche zum Skandal um die Stadtwerke in Bad Belzig, wurde Journalist Hermann M. Schröder (MAZ) in der Katgoerie „Local Hero“ ausgezeichnet. Den Preis in der Kategorie „Beste/r Newcomer/in“ hat Esra Karakaya mit ihren „Karakaya Talks“ auf Instagram und Tiktok gewonnen. Das Format bietet Nachrichten in für junge Menschen, insbesondere mit Migrationshintergründe. djv-berlin.de, correctiv.org
Gewinnerinnen und Gewinner des Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises 2023: In der Kategorie Print wurde Katarzyna Kojzar für den Beitrag „Der Fluss fließt und stirbt. Ist der Kampf um die Oder zum Scheitern verurteilt?“ ausgezeichnet. Mit ihrem Beitrag „Das Leben nach der Flucht – Ukrainerinnen und Ukrainer in Polen“ gesendet bei Deutschlandfunk in der Sendung „Hintergrund“ wurde den Preis in der Kategorie Hörfunk Ernst-Ludwig von Aster und Anja Schrum verleiht. Der Preis in der Kategorie Fernsehen ging an Arkadiusz Wierzuk, für den Beitrag „Deutsche Dilemmata“ für das Magazin „Czarno na białym“ auf tvn24. Das MDR Sachsen-Team von der Redaktion „Mensch Nachbar“ – Franziska Hentsch, Petr Kumpfe, Tomasz Sikora, Holger Lühmann, Peggy Wolter, Roman Nuck, Stefan Schmidt – erhielt den Preis der Kategorie „Neue journalistische Formate“ für „Wege aus der Krise – Wie machen es die Nachbarn?”. Mit „Die Geschichtsstunde an der Grenze“ wurde Mateusz Pojnar in der Kategorie „Lokaljournalismus in der Grenzregion“ verehrt. medientage.org
Verleihung des Theodor-Wolff-Preises: In der Kategorie Meinung ging der Preis an Dunja Ramadan, Redakteurin im Ressort Politik der Süddeutschen Zeitung, für ihren Kommentar „Der Garten und der Dschungel“ zur Ablehnung der WM-Vergabe an Katar. Moritz Aisslinger, Redakteur im Ressort Dossier der ZEIT, wurde für seinen Text über das Schiffsunglück der Gulf Livestock 1 in der Kategorie Reportage ausgezeichnet. Der Preis für das beste lokale Stück ging an Julia Ruhnau für „Endlevel Hass“ in den Nürnberger Nachrichten/Nürnberger Zeitung. Jan Georg Plavec und Simon Koenigsdorff wurden für „Klimazentrale Stuttgart“, veröffentlicht von der Stuttgarter Zeitung, in der Kategorie Bestes lokales digitales Projekt verehrt. Zum Thema des Jahres „Der Krieg in Europa – Und was die Zeitenwende bedeutete“ ehrt die Jury Daniel Brössler mit „Schreckliche neue Welt“ in der SZ. bdzv.de
UND BIS NÄCHSTEN MONAT
KI-Streit bei Burda: Das „99 Pasta-Rezepte“ mit KI generiertes Rezeptheft von Burda hatte im Mai für viel Aufregung gesorgt. Den Leser*innen wurde nichts über die Verwendung von künstlicher Intelligenz kommuniziert. Nun hat sich Burda-Vorstandschef Martin Weiss zu dem Heft geäußert. Der Betriebsrat habe sich bei Weiss über die mangelnde Transparenz beschwert. Als Antwort rechtfertigte Weiss den Einsatz von KI als Experiment ohne Kennzeichnung. In einem Intranet-Beitrag machte Weiss eine fragwürdige Aussage über seine Mitarbeiter: „Niemand auf der Welt zahlt dafür, dass wir gute Journalisten haben, sondern weil sie gute Rezepte oder Unterhaltung suchen.“ Dabei hatte wenige Wochen zuvor Burda-Vorstand Philipp Welte in seiner Antrittsrede als Chef des Medienverbands der Freien Presse vor künstlicher Intelligenz im Journalismus gewarnt. KI könne zwar Journalisten entlasten aber auch nur um mehr Freiraum für besseren Journalismus zu schaffen. sueddeutsche.de